Gemeindebund und Nationalbank stellen der österreichischen Bevölkerung Geldautomaten zur Verfügung. Zugleich treiben Spreng-Banden, die es auf Bankomaten abgesehen haben, ihr Unwesen.
In ländlichen Gebieten soll der Weg zum nächsten Geldausgabeautomaten kürzer werden. Darauf haben sich die Oesterreichische Nationalbank ( OeNB) und der Österreichische Gemeindebund geeinigt. Die OeNB sorgt mit neuen Geräten für eine Lückenschließung des Bankomatnetzes am Land.
Parallel dazu ist die Polizei auf der Suche nach den Verantwortlichen einer Spreng-Serie, in deren Verlauf die Kriminellen schon mehrere Bankomaten mit Sprengstoff beschädigt haben.
Weiße Flecken in der österreichischen Bargeldversorgung
Nationalbank-Gouverneur Robert Holzmann sicherte bereits 2024 zu, die weißen Flecken in der österreichischen Bargeldversorgung zu schließen. Nun ist es so weit: Am 26. Februar haben die OeNB und der Gemeindebund eine fünfjährige Vereinbarung für bis zu 120 neue Geldautomaten im Land unterzeichnet.
„Vor allem in ländlichen Gebieten ist der nächste Bankomat oft weiter entfernt. Mit der Vereinbarung zur Aufstellung neuer Geräte gelingt es uns, die Distanz für die betroffene Bevölkerung zu halbieren. Damit wird der Zugang zu Bargeld für die Österreicherinnen und Österreicher einfacher“, so Holzmann.
OeNB bringt 120 neue Geldautomaten
Inhalt der Vereinbarung ist die Aufstellung von bis zu 120 neuen Geldautomaten in Gemeinden, in denen es weder ein Geldausgabegerät noch eine Bankfiliale gibt. 2024 gab es insgesamt 329 solcher Gemeinden in ganz Österreich. Mit 120 zusätzlichen Geräten können daher mehr als ein Drittel dieser Gemeinden erreicht werden.
Die Gemeinden wurden auf Basis mehrerer Kriterien wie der Gemeindegröße, der derzeitigen Entfernung zum nächsten Geldautomaten und der jeweiligen Infrastruktur als mögliche Standorte priorisiert. In der ersten Welle sollen bis zu 60 Geldautomaten aufgestellt werden, weitere Geräte folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Gemeinden, die für die Aufstellung eines Geräts in Frage kommen, werden direkt vom Gemeindebund kontaktiert und müssen eine geeignete Fläche und etwa auch die Stromversorgung des Geräts sicherstellen. „Ich appelliere an die betroffenen Gemeinden, diese Chance zu nutzen und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern eine wesentliche Erleichterung im Alltag zu ermöglichen!“, so Johannes Pressl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes.