Eine Preiserhöhung steht im Raum – wann und in welcher Höhe diese geschieht, bleibt noch abzuwarten.
Wien muss massiv sparen, weshalb jetzt vermehrt der Rotstift zum Einsatz kommt. Insgesamt soll sich der Schuldenberg auf bis zu 2 Milliarden Euro belaufen, was bedeutet, dass die Wiener den Gürtel künftig deutlich enger schnallen müssen.
Nach der jüngsten Aussage von Bürgermeister Michael Ludwig – „Ob die Jahreskarte, die in Wien 365 Euro kostet, im Rahmen des geplanten Sparpakets künftig teurer wird, ist noch nicht entschieden“ – könnte das Öffi-Fahren schon bald teurer werden. Doch nicht nur Bus-, Bim- und Bahnfahren sind von einem Preisanstieg bedroht, auch den Autofahrern könnte es demnächst an den Kragen gehen.
„2024 betrugen rein die Einnahmen aus der Parkometerabgabe knapp 180 Millionen Euro“, hielt Elisabeth Olischar, ÖVP-Abgeordnete zum Wiener Gemeinderat und Landtag, im April fest. Eine Teuerung im öffentlichen wie im privaten Verkehr könnte also mehrere Hundert Millionen Euro in die Staatskassen spülen.
Weniger Parkplätze gegen mehr Gebühr
Ulrich Leth vom Forschungsbereich Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität Wien nach sollten die Zonen der Parkpickerl verkleinert und die Preise erhöht werden. Der Grund: Die Autos würden in Wien zu viel öffentlichen Raum aufnehmen. Laut einem Bericht im Kurier gibt es derzeit 480.000 öffentliche Parkplätze in der Bundeshauptstadt. Der offiziellen Website der Stadt Wien ist darüber hinaus zu entnehmen, dass „128 Parkhäuser und Garagen in das Parkleitsystem eingebunden. Diese besitzen eine Kapazität von circa 53.200 Parkplätzen.“
Leth nach sind die Garagenplätze bis zu zehnmal teurer als ausgewiesene Abstellplätze auf der Straße. „Derzeit haben wir in Wien knapp unter 300 Autos pro 1.000 Einwohner. Die Stadt hat als Ziel definiert, auf 250 zu kommen“, so Leth im Kurier. Wie viel die Erhöhung des Parkpickerls zu der angestrebten Verbesserung wirklich beiträgt, bleibt abzuwarten.
Im internationalen Vergleich liegt Wien mit seinen Parkgebühren preislich noch unter Städten wie Stockholm oder Kopenhagen – in Berlin und Budapest hingegen zahlt man deutlich weniger als hierzulande.