Arthur A. zeigte sich unmittelbar vor seinem Amoklauf in den sozialen Netzwerken: mit verstörenden Postings, auf denen er seine beiden Waffen (Glock und abgesägte Schrotflinte) und einen Blick auf seine Schuhe auf der Toilette des BORGs zeigt – bevor er Minuten danach zur blutigen Tat schreitet.
Und das sind die Postings von Arthur A. vor dem Horror von Graz, wobei – unfassbar, aber wahr – unter einem der Bilder tatsächlich angeführt steht: „very early birthday present“. Dazu muss man wissen: Der 10fach-Mörder hätte am 23. Juni Geburtstag gehabt und wäre 22 geworden. Insofern ist der Amoklauf in der Dreierschützengasse und sein eigener Tod durch einen Kopfschuss seinen eigenen Worten nach ein „sehr frühes Geburtstagsgeschenk“ an sich selbst gewesen. Gezeigt und damit angekündigt hat er seinen Abgang im Stil des Columbine-Highschool-Shootings (zwei Einzelgänger hatten 1999 in Littleton 12 Schüler, einen Lehrer und sich selbst erschossen, was Arthur A. an anderer Stelle seines Online-Profils bejubelt) auf der Social Media-Plattform tumblr. Und das Ganze nur wenige Minuten, bevor er dann 40 Mal abdrückte.
Durch seine Verbindungen in die Gaming-Szene – laut einem AMS-Kollegen spielte er 8 bis 10 Stunden pro Tag, hauptsächlich zu Beginn Call of Duty, zuletzt sogar profimäßig Valorant – tauchen jetzt auch erstmals seine Social-Media Profile auf. Aus diesen wird ersichtlich, dass er nicht nur in der E-Sport-Szene aktiv war, sondern dass er sich schon seit längerem sehr intensiv mit Amokläufen in den USA beschäftigt hatte.
Nach wie vor unklar ist, ob Arthur A. – der sich auf der Schultoilette einen Waffengürtel angelegt sowie eine Schießbrille und ein Headset aufgesetzt hatte – den Horror im BORG Dreierschützengasse gar gestreamt oder (zugeschaltete) Komplizen hatte. Die 16-köpfige SOKO „Luctus“, die alle Erhebungen zum Grazer Schulmassaker zusammenstellt und erfasst, wird sich mit Sicherheit auch mit allen Online- und Ego-Shooter- bzw. E-Sport-Freunden des 21-Jährigen in Verbindung setzen. Einer von Ihnen postete zuletzt auf X (vormals Twitter) einen großen Sieg mit drei anderen Gamern sowie Arthur A.
Aufgedeckt und bekannt gegeben wurde das umtriebige Social Media-Leben von Arthur A. übrigens nicht von der Polizei – dort versuchte man lange, aus welchen Gründen auch immer das Bild eines Mobbing-Opfers mit null Online-Kontakten aufrecht zu erhalten -, sondern von der Plattform report24.news sowie vom Cyber-Detektiv Elijah Tee nach einer tief schürfenden Recherche, die er in einer nächtlichen YouTube-Sendung präsentierte. Demnach hatte Arthur mindestens 30 verschiedene Online-Name und Profile, die ihn durchgehend als schweren Psychopathen und Fan von Highschool-Killern zeigen.