Die kommende Nintendo Switch 2 ist zwar noch nicht offiziell erschienen, doch bereits jetzt sorgt ein Technikexperte mit einer ausführlichen Analyse für Gesprächsstoff.
Eine sogenannte „Teardown“-Untersuchung legt offen, welche Hardware in der neuen Spielkonsole zum Einsatz kommt – inklusive Prozessor, Grafiklösung und Speicher. Erste Tests lassen auch Rückschlüsse auf die mögliche Leistung zu, die Spieler erwarten dürfen.
Blick ins Innere: Das steckt in der neuen Switch
Der Halbleiter-Experte, der sich online unter dem Namen Kurnalsalts einen Namen gemacht hat, hat den Chip der Nintendo Switch 2 genau unter die Lupe genommen. Im Zentrum steht dabei der sogenannte Tegra T239-Chip von Nvidia, der in der neuen Konsole verwendet wird. Eine mikroskopische Aufnahme zeigt die Struktur des Chips, dessen Fläche mit 207 mm² fast doppelt so groß ist wie jene des Prozessors der ersten Nintendo Switch.
Frühere Berichte gingen davon aus, dass der Chip über drei CPU-Gruppen mit einem besonders starken Hauptkern verfügt. Diese Annahme wurde nun widerlegt. Stattdessen kommen acht sogenannte Cortex-A78c-Kerne zum Einsatz, die gemeinsam arbeiten. Die maximale Taktfrequenz dieser Rechenkerne ist derzeit noch nicht bekannt.
Auch die Grafikeinheit hat es in sich: Sie basiert auf der Ampere-Architektur von Nvidia, wie sie unter anderem in modernen Grafikkarten zu finden ist. Insgesamt kommen 1.536 sogenannte CUDA-Recheneinheiten zum Einsatz, verteilt auf sechs Gruppen. Der Chip wurde im 8-Nanometer-Verfahren von Samsung gefertigt – ein Hinweis darauf, dass es sich nicht um eine moderne, kleinere 5-Nanometer-Version handelt, wie zunächst vermutet wurde.
Speicher und Netzwerk stammen von bekannten Marken
Ein weiterer Technik-Kanal namens Geekerwan hat das Mainboard der Nintendo Switch 2 genauer analysiert. Die wichtigsten Bauteile sind gut zu erkennen: Zwei Arbeitsspeicher-Module vom Typ LPDDR5X mit jeweils 6 GB sind verbaut, stammen vom Hersteller SK Hynix und laufen mit einer leicht reduzierten Geschwindigkeit.
Dazu kommt ein Flash-Speicher mit einer Größe von 256 GB – ebenfalls von SK Hynix – der auf dem modernen Standard UFS 3.1 basiert. Für die drahtlose Verbindung ist Technik von MediaTek verbaut, während der Klang über einen Chip des Herstellers RealTek verarbeitet wird.
Erste Leistungseinschätzung
Da die Konsole noch nicht veröffentlicht wurde, gibt es noch keine echten Alltagstests. Um dennoch einen Eindruck der Leistung zu gewinnen, hat Geekerwan ein Notebook mit einer stark gedrosselten Grafikkarte des Typs GeForce RTX 2050 verwendet, um die vermuteten Werte nachzustellen. Die Ergebnisse zeigen, dass auf dieser simulierten Plattform zum Beispiel das Spiel Cyberpunk 2077 mit rund 40 Bildern pro Sekunde lief – allerdings im sogenannten DLSS-Performance-Modus, der die Grafikqualität etwas reduziert, um mehr Leistung zu gewinnen.
In synthetischen Tests, also künstlich erzeugten Leistungsmessungen, liegt die grafische Leistung der Switch 2 etwa auf dem Niveau einer GeForce GTX 750 Ti – einer Grafikkarte aus dem Jahr 2014. Die Prozessorleistung wird etwa mit jener des Apple A12 verglichen, der 2018 in Geräten wie dem iPhone XS verbaut wurde.
Natürlich muss man bei diesen Zahlen vorsichtig sein. Es handelt sich nicht um Messungen mit der echten Konsole, sondern um grobe Annäherungen auf anderer Hardware.
Dennoch liefern sie erste Hinweise darauf, was Spieler von der Nintendo Switch 2 erwarten können.