Amazon Prime Video war lange Zeit für viele Nutzer eine attraktive Ergänzung zum kostenpflichtigen Prime-Abo. Doch in letzter Zeit häufen sich die Maßnahmen, mit denen Amazon seinen Streaming-Dienst spürbar verschlechtert – und das offenbar mit voller Absicht.
Die aktuellste Entwicklung: Die Menge an Werbung hat sich verdoppelt, und wer davon verschont bleiben will, muss zusätzlich bezahlen.
Mehr Werbung statt besserem Angebot
Bereits im Jahr 2024 hatte Amazon angekündigt, auf seinem Streaming-Dienst Werbung einzuführen – für viele Nutzer eine Enttäuschung, da Prime Video ursprünglich als werbefreies Angebot galt. Damals war von rund zwei bis dreieinhalb Minuten Werbung pro Stunde die Rede. Diese Grenze wurde nun deutlich nach oben verschoben.
Mittlerweile werden pro Stunde etwa vier bis sechs Minuten an Werbespots eingeblendet. Das bedeutet: Statt Serien oder Filme in Ruhe genießen zu können, werden zahlende Kunden regelmäßig unterbrochen – durch Spots, die meist wenig subtil auf Konsum abzielen. Diese Veränderung betrifft Nutzer sowohl in Österreich als auch in anderen Ländern, in denen der Dienst verfügbar ist.
Amazon selbst hatte bereits Ende 2024 angedeutet, dass es bei der Monetarisierung von Inhalten noch Spielraum gäbe – und diesen scheint das Unternehmen jetzt auszunutzen. Offizielle Mitteilungen über die Zunahme der Werbezeit sucht man jedoch vergebens.
Werbefreie Möglichkeit – gegen mehr Geld
Wer die zusätzlichen Werbeunterbrechungen vermeiden möchte, kann monatlich rund 3 Euro zusätzlich bezahlen. Dieses Modell erinnert an das Vorgehen anderer großer Streaming-Dienste, die Werbung mittlerweile ebenfalls als festen Bestandteil ihrer kostenpflichtigen Angebote integrieren – es sei denn, Kunden zahlen für die werbefreie Variante.
Besonders ärgerlich: Trotz steigender Kosten ist das Programmangebot bei Amazon Prime Video nicht unbedingt besser geworden. Serien wie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ oder „Citadel“ (Produktion USA) haben zwar hohe Produktionskosten verschlungen, konnten aber weder bei Kritik noch beim Publikum langfristig überzeugen. Viele fragen sich daher: Wohin fließt eigentlich das Geld?
Immer mehr Kunden verlieren die Geduld
Amazon riskiert mit seiner aktuellen Strategie, Kunden dauerhaft zu verlieren. Das Vertrauen in den Streaming-Dienst leidet, und Alternativen gibt es viele – darunter internationale Anbieter wie Netflix, Disney+ oder auch kleinere europäische Plattformen. Zudem wächst das Gefühl, dass sich der ursprüngliche Gedanke eines bequemen und nutzerfreundlichen Streaming-Erlebnisses immer weiter entfernt.