Regierung in Kinshasa will Washington laut Bericht für Druck auf Ruanda mit Rohstoffen entlohnen
Die Demokratische Republik Kongo setzt einem Zeitungsbericht zufolge auf eine baldige Vereinbarung mit den USA zur Ausbeutung von Rohstoffen in dem zentralafrikanischen Land im Abtausch für Frieden mit ruandischen Kämpfern. Es soll um ein Geschäft mit den USA zur Förderung für die Hightech-Industrie essenzieller, seltener Mineralien an der Grenze zu Ruanda gehen, wie die „Financial Times“ am Sonntag unter Berufung auf zwei den Verhandlungen nahe stehende Personen berichtete.
Einigung bis Ende Juni
Teil der Übereinkunft soll demnach aber auch sein, dass die USA einen Friedensschluss des Kongo mit von Ruanda unterstützten Rebellen vermitteln. Die Vereinbarung mit den USA könne bis Ende Juni stehen, so die „Financial Times“. Sicher sei die Einigung aber noch nicht.
Wolfram, Tantal und Zinn
Die Demokratische Republik Kongo beschuldigt Ruanda seit langem, Vorkommen von Mineralien wie Wolfram, Tantal und Zinn illegal auszubeuten. Den Vorwürfen zufolge sollen monatlich Rohstoffe im Wert von Dutzenden Millionen Dollar nach Ruanda geschmuggelt und dort verkauft werden. Derartige Plünderungen werden von der Regierung in Kinshasa als Haupttreiber ihres Konflikts mit der von Ruanda unterstützten Rebellengruppe M23 im Osten des Kongo gesehen. Dieser hatte sich zuletzt verschärft. Ruanda weist die Vorwürfe des Nachbarlands zurück.
In der vergangenen Woche hatte die Nachrichtenagentur Reuters über die Bestimmungen einer möglichen Übereinkunft des Kongo mit den USA berichtet. Demnach könnten die Bodenschätze im Rahmen eines von den USA ausgehandelten Friedensabkommens legal zur Verarbeitung nach Ruanda exportiert werden.
Kongo will sich breiter aufstellen
Der Bergbauminister der Demokratischen Republik Kongo, Kizito Pakabomba, wirbt laut der „Financial Times“ für ein Abkommen mit den USA. Dies würde helfen, die internationalen Partnerschaften des afrikanischen Landes breiter aufzustellen. Vor allem die Abhängigkeit des Kongo von China bei der Ausbeutung seiner immensen Bodenschätze könne so verringert werden.
Beim US-Außenministerium war zunächst keine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht zu erhalten. Der für Afrika zuständige Berater von US-Präsident Donald Trump, Massad Boulos, hatte kürzlich erklärt, die USA peilten für diesen Sommer eine Friedensvereinbarung an. Diese solle von einem „Mineralien-Deal“ flankiert werden, mit dem Milliardeninvestitionen aus dem Westen in die Region fließen. Auch im Fall der Ukraine, die sich seit Jahren gegen den Aggressionskrieg Russlands wehrt, setzt Washington auf eine Kombination aus Friedensbemühungen und der Durchsetzung eigener wirtschaftlicher Interessen.











