Rollierende Inflation bei 2,76 Prozent, doch die Mitarbeiter sollen weit weniger bekommen.
Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie gehen am Freitag ab 10 Uhr in die vierte Runde.
Die Arbeitnehmervertreter kritisieren das bisherige Angebot der Arbeitgeber von 0,5 bis 1 Prozent Lohn- bzw. Gehaltserhöhung als zu gering. Dieses liege deutlich unter der rollierenden Inflation von 2,76 Prozent und bedeute reale Einkommensverluste.
„Respektlos“
„Das neue Angebot der Arbeitgeber für Lohn- und Gehaltserhöhungen ist eine respektlose Provokation. Es liegt weit unter der relevanten Teuerungsrate von 2,76 Prozent. Wir werden nun gemeinsam mit dem Betriebsrätinnen und Betriebsräten die Belegschaften in den Betrieben informieren und die weitere Vorgangsweise bis hin zu gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen beraten“, klagt Reinhold Binder, Chefverhandler der Gewerkschaft PRO-GE, und Eva Scherz, Verhandlungsleiterin der Gewerkschaft GPA. Die Betriebsversammlungen finden kommende Woche von 12. bis 14. Mai statt.
Hohe Kosten
Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) hingegen verweist auf die hohen Kosten für den Faktor Arbeit. Diese könnten an die Kunden oft nicht mehr weitergegeben werden. Der neue Kollektivvertrag (KV) gilt rückwirkend ab dem 1. Mai.