Der Roboter-Hamster “Moflin” soll mit Künstlicher Intelligenz (KI) eine eigene Persönlichkeit entwickeln und Haustiere ersetzen.
Kurz nach Verkaufsstart in Japan war das Produkt auch schon ausverkauft: Der KI-Hamster “Moflin” vom japanischen Uhrenhersteller Casio ist ein Verkaufsschlager. Bis Ende März 2025 will das Unternehmen 6.000 Stück zu je 59.400 Yen (etwa 300 Euro) verkauft haben. Der Roboter soll dank KI-Unterstützung eine eigene Persönlichkeit entwickeln und Haustiere ersetzen. Wie Casio gegenüber dem britischen “Guardian” sagt, sei die Aufgabe von “Moflin” (nach dem japanischen Wort für flauschig benannt) “Beziehungen zu Menschen aufzubauen”.
Welche Emotionen sich in dem KI-Hamster festigen, hänge von der täglichen Interaktion zwischen Mensch und “Moflin” ab, heißt es auf der offiziellen Homepage. Der Roboter soll die Stimme von Personen erkennen und auf sie reagieren. Mithilfe von KI soll der Haustierersatz eigene Gefühle und eine Persönlichkeit simulieren.
KI-Hamster berge auch Gefahren
Dass Besitzer und “Moflin” eine “emotionale Bindung” zueinander entwickeln sollen, sei interessant, berge aber auch Gefahren, sagt Christopher Frauenberger, Gründungsprofessor für Mensch-Computer-Interaktion an der Interdisciplinary University in Linz, gegenüber “ORF Topos”. Es werd so dargestellt, als ob dieses Ding Emotionen hätte und auf Emotionen reagieren könnte. “Und das kann es natürlich nicht”, betont Frauenberger.
Emotionale Antworten würden nur simuliert. Das kann sogar so gut gelingen, dass Menschen oft gar keine andere Wahl hätten, als darauf zu reagieren, so der Experte. Frauenberger: “Und das kann, je nachdem wie es eingesetzt wird, interessant sein und vielleicht Unterstützung bieten. Es kann aber auch brandgefährlich sein, weil gerade emotionale Manipulation etwas ist, gegen das sich Menschen total schlecht wehren können.”