Ab dem 1. Januar 2025 tritt in Österreich eines der größten Kreislaufwirtschaftsprojekte des Landes in Kraft: Das Einwegpfand für Kunststoffflaschen und Metalldosen.
Ziel ist es, jährlich rund 2,2 Milliarden Flaschen und Dosen zu recyceln und eine Rücklaufquote von 90 Prozent bis 2027 zu erreichen.
„Dreh- und Angelpunkt für den Erfolg des Projekts sind die Konsument“, betonen Monika Fiala und Simon Parth von Recycling Pfand Österreich. Das Pfandsystem fördert die Kreislaufwirtschaft, indem es die Wiederverwendung von Materialien wie Kunststoff und Metall ermöglicht. Zudem soll das System das Littering, also das achtlose Wegwerfen von Abfällen, reduzieren. Bis Ende 2025 soll die Rücklaufquote bei 80 Prozent liegen, mit dem Ziel, 2027 die EU-Vorgaben von 90 Prozent zu erfüllen.
Recycling sei wichtig
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass 82 Prozent der Bevölkerung die Einführung des Pfandsystems befürworten. Besonders begrüßt wird die Erwartung, dass das System das Littering in Österreich verringern wird. Sieben von zehn Befragten sind überzeugt, dass das Pfand einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leisten wird. Diese Unterstützung für Recycling und Nachhaltigkeit ist in Österreich stark verankert: Neun von zehn Menschen halten das Recycling von Getränkeverpackungen für wichtig.
Alle Fragen und Antworten
- Pfandpflicht für Getränke-Einwegverpackungen: Ab dem 1. Januar 2025 unterliegt jede Kunststoffflasche und Metalldose zwischen 0,1 und 3 Litern der neuen Pfandverordnung.
- Pfandbetrag: Auf pfandpflichtige Flaschen und Dosen entfallen 25 Cent Pfand. Das Pfand erhöht den Getränkepreis nicht, da es bei Rückgabe erstattet wird. Daher muss der Betrag auf der Rechnung auch immer separat ausgewiesen werden.
- Ausnahmen: Milchprodukte, Sirupe und medizinische Produkte sind von der Pfandpflicht ausgenommen.
- Pfandsymbol: Achten Sie auf das österreichische Pfandsymbol oberhalb des Strichcodes. Nur Getränkeverpackungen mit diesem Symbol sind mit Pfand versehen, werden an Rücknahmestellen akzeptiert und es wird Pfand für restentleerte Gebinde ausbezahlt.
- Übergangsphase 2025: Bis Ende 2025 können noch Getränke ohne Pfandlogo abverkauft werden. Getränke mit Pfandsymbol gehören in den Pfandautomaten; solche ohne Pfandsymbol entsorgen Sie bitte fachgerecht (z. B. gelber Sack).
- Richtige Rückgabe: Bitte Flaschen und Dosen unzerdrückt, leer und mit lesbarem Etikett zurückgeben. Das Pfandsymbol und der Strichcode müssen von Rückgabeautomaten sowie manuellen Rücknehmern einwandfrei gelesen werden können. Die Verpackung muss damit eindeutig dem österreichischen Pfandsystem zuordenbar sein.
- Verschluss bei der Rückgabe: Leere Kunststoffflaschen können mit oder ohne Deckel zurückgebracht werden. Das hat keinen Einfluss auf die Pfandauszahlung.
- Rücknahmestellen: Die Rückgabe erfolgt an vielen Verkaufsstellen, wo die pfandpflichtigen Gebinde verkauft werden, also in Supermärkten, Bäckereien, Drogeriemärkten oder in manchen gastronomischen Betrieben. Die Rücknahme kann entweder über Automaten oder manuell erfolgen.
- Anzahl der Rückgabe: Rücknahmeautomaten akzeptieren unbegrenzt viele Gebinde. Verkaufsstellen mit manueller Rücknahme müssen nur die üblichen Mengen, die pro Kund:in verkauft werden, zurücknehmen.
„Jede:r kann mit jeder zurückgebrachten Flasche und Dose zum Funktionieren dieses neuen Pfandsystems und zum Erreichen des Sammelziels beitragen und so einen wesentlichen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten“, so Fiala und Parth abschließend.