Während man für rund eine halbe Million Euro in Kärnten ein Haus mit 6 Zimmern, Garten und Terrasse bekommt, geht sich damit in Tirol nur ein Bungalow mit 2 Zimmern aus.
Die Suche nach einer neuen Wohnung oder einem Haus richtet sich bei den meisten Österreicher:innen nach dem vorhandenen Budget. Häufig sind die Menschen auch an eine bestimmte Region gebunden. Damit schränkt sich die Auswahl der Objekte, die für den Kauf in Frage kommen, automatisch ein.
Eine neue Studie von ImmoScout24 zeigt, was auf der Plattform für rund 500.000 Euro in den einzelnen Bundesländern angeboten wird. „Der Immobilienmarkt ist immer ein regionaler Markt. Es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Angebote sein können. Fest steht, dass die Quadratmeterpreise jedenfalls stark variieren“, so Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
Erhebliche Unterschiede in den Bundesländern
Wer über ein Budget von 500.000 Euro verfügt, hat von Bundesland zu Bundesland damit sehr unterschiedliche Möglichkeiten.
In Wien ist eine Altbauwohnung drinnen, in Oberösterreich ein Haus
Während man in Wien für eine Altbauwohnung mit rund 5.100 Euro/qm rechnen muss, ist in Oberösterreich ein Haus mit sechs Zimmern, Balkon, Garten, Terrasse und rund 1.000 Quadratmeter Grundstücksfläche für einen Quadratmeterpreis von 1.360 Euro erhältlich.
In der Nähe von Eisenstadt lockt das Einfamilienhaus mit 250 Quadratmetern, fünf Zimmern und einer Terrasse für knapp 2.000 Euro/qm.
Teurer Westen Österreichs
Davon weit entfernt liegen die Angebote im äußersten Westen Österreichs. In Vorarlberg gehen sich für eine ähnliche Kaufsumme gerade mal 100 Quadratmeter aus, der Quadratmeterpreis liegt mit 5.959 Euro in einer völlig anderen Kategorie. Über 5.000 Euro bewegt sich ebenfalls der Quadratmeterpreis im Tiroler Oberland. Für 480.000 Euro finden Suchende hier einen Bungalow mit 88 Quadratmetern und zwei Zimmern.
Viel Wohnfläche in Liezen
Im steirischen Liezen wird das Einfamilienhaus mit sechs Zimmern, Balkon und Terrasse ebenfalls um knapp eine halbe Million angeboten, 1.440 Quadratmeter Grundstücksfläche inklusive. Das südlichste Bundesland Kärnten kann nicht nur mit Seen und Sonne überzeugen, es bietet für dasselbe Budget Immobilien mit sechs Zimmern, Garten und Terrasse um einen Quadratmeterpreis von rund 2.980 Euro.
Salzburg bewegt sich nicht nur geografisch in der Mitte: Auf ImmoScout24 findet sich ein Reihenhaus mit einem Quadratmeterpreis von 3.750 Euro und bietet dafür drei Zimmer, Balkon und Terrasse. „Man sieht klar die regionalen Unterschiede. Bei Ortsunabhängigkeit kann man durchaus für die gleiche Summe deutlich mehr Wohn- und Freifläche bekommen. Eine Ausweitung der Suchkriterien kann sich also lohnen. Und wer weiß, wo man sich dann wirklich in die Immobilie verliebt, denn das neue Zuhause ist viel mehr als die harten Fakten wiedergeben können“, so Markus Dejmek.
Preise für Einfamilienhäuser gesunken
Die Preise für Einfamilienhäuser in Österreich sind im ersten Halbjahr 2024 gesunken. Im bundesweiten Schnitt betrug der Rückgang 5,9 Prozent, wie das Maklerunternehmen Remax am Mittwoch unter Berufung auf Kaufverträge im Grundbuch mitteilte. Der typische Preis für ein Einfamilienhaus lag demnach bei 329.829 Euro, nach 350.473 Euro vor einem Jahr.
Berücksichtigt man die Inflation, die bei den Gehältern und Löhnen großteils ausgeglichen wurde, ist die Leistbarkeit zuletzt wieder gestiegen. Im Vergleich zu 2022 seien Einfamilienhäuser im Schnitt real um rund 55.000 Euro günstiger. Dennoch wechseln derzeit deutlich weniger Häuser ihre Eigentümer als vor der Zinswende.
Durch jahrelange Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte sich in Österreich laut Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Immobilienblase gebildet. Bei Wohnimmobilien hat die Aufsicht per Verordnung die Kreditvergabe verschärft – zum Leidwesen der Immobilienbranche, die in den Jahren vor der Krise bestens verdient hatte.