Der Tiroler Signa-Pleitier René Benko wird von der Staatsanwaltschaft Trient verdächtigt, “Anführer einer mafiaartigen kriminellen Vereinigung” zu sein. Jetzt äußerte sich Benkos Anwalt zu den Vorwürfen.
Im Zug umfassender Ermittlungen erließ die Staatsanwaltschaft Trient am Dienstag einen Haftbefehl gegen Signa-Pleitier René Benko. Der einstige Mulit-Milliardär muss aber keine Festnahme oder Auslieferung fürchten. Denn sofern keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr besteht, darf er auf freiem Fuß bleiben. Schließlich dürfen österreichische Staatsbürger wegen mutmaßlicher Delikte, gegen die auch im Inland ermittelt werden kann, nicht ausgeliefert werden.
Die Vorwürfe der italienischen Behörde wiegen jedenfalls schwer. Benko sei “Anführer einer mafiaartigen kriminellen Vereinigung”, die mit dem Ziel gegründet wurde, Konzessionen und Genehmigungen zu erlangen, um daraus ungerechtfertigte Gewinne zu erzielen. Benko, so der Vorwurf, soll an der Spitze der kriminellen Vereinigung mithilfe des Bozner Steuerberaters Heinz Peter Hager und des Unternehmers Paolo Signoretti aus der Stadt Rovereto gehandelt. Hager ist auch Vorstandschef der nach Benkos Tochter benannten Laura Privatstiftung.
Das sagt Benkos Anwalt
Nun äußerte sich auch Benkos Anwalt, Norbert Wess: „Unser Mandant wird die ihm erst jetzt bekannt gewordenen Vorwürfe sorgfältig prüfen und ist zuversichtlich, dass sie sich ihm gegenüber als inhaltlich unrichtig aufklären lassen.” Außerdem sei schon bei “der ersten Durchsicht der Vorwürfe” aufgefallen, “dass rund 90 Prozent der Sachverhalte, zu denen die italienische Justiz ermittelt, keinen wie auch immer gearteten Bezug zu Signa, geschweige denn zu René Benko haben”, so Wess.