Der Mitgründer von OpenAI, Sam Altman, und der frühere Chefdesigner von Apple, Jony Ive, arbeiten gemeinsam an einem neuartigen technischen Gerät, das ohne klassischen Bildschirm auskommen soll.
Erste Details aus einem internen Gespräch geben Einblick in das Konzept – und deuten auf große Ziele hin.
Apple-Designikone und OpenAI-Gründer entwickeln ein Gerät ohne Bildschirm
In einem internen Gespräch, das dem Wall Street Journal vorliegt, gaben Sam Altman und Jony Ive erste Hinweise auf das Gerät, das in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen „io“ entwickelt wird. Dieses Unternehmen, eine auf künstliche Intelligenz ausgerichtete Hardwarefirma, wurde kürzlich von OpenAI übernommen. Der Kaufpreis: 6,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 6 Milliarden Euro, Stand Mai 2025).
Das Projekt ist deshalb so besonders, weil das geplante Gerät komplett ohne Bildschirm auskommen soll – und gleichzeitig nicht am Körper getragen wird. Es handelt sich also weder um eine Brille noch um ein Telefon. Auch tragbare Technik wie der kürzlich kritisierte Humane AI Pin ist nicht Teil des Konzepts. Jony Ive soll sich explizit gegen solche Lösungen ausgesprochen haben.
Was bislang bekannt ist
Zwar sind viele Einzelheiten noch nicht öffentlich bekannt, aber Sam Altman sprach in der internen Besprechung einige Punkte an, die Erwartungen wecken:
- Das Gerät soll klein genug sein, um in die Hosentasche zu passen.
- Es soll den Alltag der Nutzer genau erfassen und darauf reagieren können.
- Es soll keine auffällige Technik sein, sondern sich unauffällig in den Alltag einfügen.
- Es wird nicht als Ersatz für das Smartphone oder den Laptop gedacht, sondern als drittes zentrales Gerät auf dem Schreibtisch – neben dem MacBook und dem iPhone.
Altman betonte, dass OpenAI damit ein Produkt plane, das sich rasend schnell verbreiten werde. Ziel sei es, schneller als je ein Unternehmen zuvor 100 Millionen Einheiten zu verkaufen.
Darum kein Bildschirm
Jony Ive sprach in einem Interview über seine Beweggründe. Er sehe in seiner nächsten Entwicklung eine Reaktion auf die „Nebenwirkungen“ des iPhones. Zwar machte er keine direkten Angaben, doch zwischen den Zeilen wurde deutlich, dass die ständige Bildschirmnutzung vielen Menschen heute zur Last fällt. Hier setzt das neue Gerät an – es soll digitale Unterstützung bieten, ohne die visuelle Reizüberflutung herkömmlicher Geräte.
Eine Zusammenarbeit mit Geschichte
Ive war über zwei Jahrzehnte bei Apple tätig und arbeitete dort eng mit Steve Jobs zusammen, bis zu dessen Tod im Jahr 2011. Er war maßgeblich an der Gestaltung vieler Apple-Produkte beteiligt. Die Partnerschaft mit Altman beschreibt er als besonders intensiv: „Die Art, wie wir zusammenarbeiten, ist für mich etwas ganz Besonderes“, sagte Ive.
Altman sieht das Projekt als möglicherweise das größte Vorhaben, das OpenAI bisher begonnen hat. Er spricht von einer „Familie von Geräten“, die in Zukunft entstehen soll – ein Hinweis darauf, dass das geplante Gerät nur der Anfang sein könnte. Die Markteinführung ist für Ende 2026 geplant.