René Benko, Gründer der insolventen Signa-Gruppe, hat sich in zwei mehrstündigen Einvernahmen vor der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zur gescheiterten Kapitalerhöhung im Juni 2023 geäußert.
Dabei zeigte er Erinnerungslücken und verwies auf die Verantwortung anderer – allen voran Ex-Manager Dieter Berninghaus sowie die Steuerberatung TPA und juristische Berater.
Benko, der derzeit in U-Haft sitzt, soll laut Ermittlungen Geld von Investoren wie Frismag und Ernst Tanner in einem Kreislauf über die Familie Benko Privatstiftung als eigenen Beitrag ausgegeben haben. Er bestreitet die Vorwürfe und spricht von einem Darlehen an die Stiftung.
In der Justizanstalt Wien-Josefstadt durfte Benko seine Antworten direkt in ein Protokoll diktieren. Der Ablauf war zäh, immer wieder betonte der Unternehmer, historische Unterlagen zu benötigen. Die Kapitalerhöhung sei eine Idee von Berninghaus gewesen, er selbst sei vor allem als Gründer und Berater für Fundraising tätig gewesen – nicht als operativer Entscheidungsträger.
Berninghaus widerspricht in einer Stellungnahme: Die Initiative zur Kapitalerhöhung sei von Benko gekommen, er selbst sei nicht in die Umsetzung eingebunden gewesen.
„Verdacht trifft nicht zu“
Benko schilderte Gespräche mit Investoren wie Hans Peter Haselsteiner und Alfred Gusenbauer. Dass manche Geldgeber davon ausgegangen seien, dass alle einzahlen würden, bestreitet er. Die Kapitalerhöhung sei bilateral entstanden – nicht wie bei einer börsennotierten AG. Auf den Vorwurf, Investorengelder seien als Eigenmittel ausgegeben worden, sagt Benko: „Dieser Verdacht trifft nicht zu.“
Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.