Die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe ist auf 3,17 % gefallen – der Grund dafür liegt in Deutschland bei der grünen Partei!
Die Kurse österreichischer Bundesanleihen sind am Montag im Späthandel gestiegen. Im Gegenzug sanken die Renditen. Jene der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe ist um 5 Basispunkte auf 3,17 Prozent gefallen. Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 35 Basispunkten, die eine Rendite von 2,82% aufweist.
Deutschland will eine Billion Euro in Aufrüstung und Infrastruktur pumpen
Die Renditen waren in der vergangenen Woche drastisch gestiegen, die Anleihekurse entsprechend stark gefallen. Das in Deutschland angekündigte 500-Milliarden-Euro-schwere Infrastrukturpaket und die Ankündigungen zu deutlich höheren Militärausgaben auch in anderen EU-Staaten hatten jüngst für einen starken Renditeanstieg gesorgt. So stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.
Grüne schocken CDU-Chef Merz
Zuletzt gab es allerdings Zweifel, ob die Grünen den Plan von den wohl künftigen Regierungsparteien in Berlin – Union und SPD – mittragen werden. Die deutschen Grünen wollen die geplanten Grundgesetzänderungen im Bundestag nicht mittragen. Das teilte Fraktionschefin Katharina Dröge am Montag in Berlin mit. Damit wird die Ausnahme von der Schuldenbremse und die Schuldenaufnahme in Milliardenhöhe durch Deutschland wieder etwas unwahrscheinlicher – der Anleihenmarkt reagierte direkt darauf.
Das “Sondervermögen” hat wohl auch für eine deutliche Verbesserung der Konjunkturerwartungen von Anlegerinnen und Anlegern gesorgt. Der Sentix-Konjunkturindex für die Eurozone ist im März deutlich stärker als erwartet gestiegen. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator kletterte um 9,8 Punkte auf minus 2,9 Punkte, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung.
Die Produktion der deutschen Unternehmen ist dann zu Jahresbeginn gestiegen. Industrie, Bau und Energieversorger stellten im Jänner zusammen um 2,0 Prozent mehr her als im Vormonat, wie aus am Montag veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Das war der stärkste Anstieg seit August.
Was bedeutet das für Leute, die langjährige Fixzins-Kredite aufnehmen wollen?
Für Personen, die langjährige Fixzins-Kredite aufnehmen möchten, ist der aktuelle Rückgang der Renditen österreichischer Staatsanleihen eine gute Nachricht. Die Renditen von Anleihen, insbesondere von langfristigen Anleihen wie den zehnjährigen Benchmark-Anleihen, dienen oft als Referenz für die Zinssätze von Krediten. Wenn die Renditen sinken, bedeutet das in der Regel, dass auch die Zinssätze für Kredite tendenziell niedriger ausfallen.
Günstigere Kreditkonditionen: Ein Rückgang der Renditen auf 3,17 % bei zehnjährigen Anleihen deutet darauf hin, dass die Zinssätze für langfristige Kredite, wie z.B. Hypotheken, möglicherweise günstiger werden.
Planungssicherheit: Fixzins-Kredite bieten die Sicherheit, dass die Zinsen über die gesamte Laufzeit des Kredits konstant bleiben. Wenn die Renditen niedrig sind, können Kreditnehmer von diesen stabilen und vorhersehbaren Zinskosten profitieren.
Was bedeutet das für Leute, die Anleihen-Vermögen besitzen?
Für Anleger, die bereits Anleihen besitzen, hat der Rückgang der Renditen unterschiedliche Auswirkungen:
Kursgewinne: Wenn die Renditen von Anleihen sinken, steigen in der Regel die Kurse der bereits emittierten Anleihen. Das liegt daran, dass die bestehenden Anleihen mit höheren Kupons (Zinszahlungen) im Vergleich zu neuen Anleihen mit niedrigeren Renditen attraktiver werden. Anleger, die ihre Anleihen vor Fälligkeit verkaufen, könnten daher von Kursgewinnen profitieren.
Geringere Erträge für Neuanlagen: Für Anleger, die neue Anleihen kaufen möchten, bedeutet ein Rückgang der Renditen jedoch, dass sie niedrigere Zinserträge erwarten können. Die aktuellen Renditen von 3,17 % bei zehnjährigen Anleihen sind im Vergleich zu den zuvor höheren Renditen weniger attraktiv.