Spektakulärer Chefwechsel in der französischen Wirtschaft: Luca De Meo, derzeitiger CEO von Renault, soll den Luxusgüterkonzern Kering übernehmen. Die Kering-Aktien springen nach CEO-Gerücht um fast 10 Prozent hoch.
Dem französischen Konzern Kering gehören Marken wie Gucci, Yves Saint Laurent, Balenciaga und Bottega Veneta.
Jetzt hat ein noch unbestätigter Wechsel an der Konzernspitze hat die Börse elektrisiert: Die Kering-Aktie schoss am Montag um neun Prozent nach oben, nachdem Medien über die mögliche Berufung von Renault-Chef Luca de Meo zum neuen CEO des Luxusgiganten berichteten. Die Anleger honorieren damit offenbar die Aussicht auf frischen Wind unter Führung des erfahrenen Managers.
Ganz anders reagierte der Markt auf die Nachricht bei Renault: Die Aktie des Autobauers brach um 7,6 Prozent ein, nachdem das Unternehmen am Wochenende bestätigt hatte, dass de Meo den Konzern zum 15. Juli verlässt, um eine Position außerhalb der Automobilbranche anzutreten.
Milliardär Pinault plant offenbar Machtteilung
Hintergrund des Gerüchts ist ein Bericht der französischen Zeitung Le Figaro, wonach Kering-Eigentümer François-Henri Pinault seine Doppelrolle als Vorstands- und Verwaltungsratschef aufgeben will. Der Milliardär soll gezielt de Meo als neuen CEO ins Spiel gebracht haben, um die Konzernführung zu professionalisieren.
Ein Kering-Sprecher wollte die Spekulationen nicht kommentieren. Branchenkenner werten die Kursreaktion jedoch als klares Votum der Investoren: De Meo, der Renault durch eine tiefe Krise führte und zuletzt mit Elektro-Allianzen wie der mit China’s Geely auf sich aufmerksam machte, gilt als strategischer Macher – genau das, was sich Anleger von Kering nach schwachen Quartalszahlen bei Top-Marke Gucci erhoffen.
Sollte sich der Wechsel bestätigen, würde einer der profiliertesten Manager Europas einen der spektakulärsten Branchenwechsel der jüngeren Wirtschaftsgeschichte vollziehen – vom Autobauer zum Luxusimperium.











