Der Bozner Steuerberater und Vertraute des gefallenen Signa-Gründers René Benko, Heinz Peter Hager, muss nach Bekanntwerden umfangreicher Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Trient weiter in Hausarrest bleiben.
Das Trienter Freiheitsgericht bestätigte am Donnerstag den Hausarrest für sechs der sieben Beschuldigten im Rahmen der umfassenden Untersuchung der Antimafia-Staatsanwaltschaft.
Es kam aber auch zum Schluss, dass der erschwerende Umstand der mafiaartigen Methoden in Bezug auf die mutmaßliche kriminelle Vereinigung nicht vorliegt, berichteten italienische Medien. Nicht gerüttelt hat das Gericht hingegen an der Vorhaltung der kriminellen Vereinigung in Bezug auf einzelne Straftaten.
Einspruch gegen Hausarrest
Sechs Angeklagte hatten Einspruch gegen den Hausarrest eingelegt. Die Maßnahme für Hager, einen Trentiner Unternehmer, zwei Südtiroler Architekten, den ehemaligen Senator und Bürgermeister von Dro, Vittorio Fravezzi, sowie eine Beamtin der Stadt Bozen, bleibt erhalten. Für alle Betroffenen galt die Unschuldsvermutung.
Die Maßnahme des Hausarrests wurde einzig für einen Südtiroler Publizisten in eine Aufenthaltsverpflichtung in Bozen umgewandelt. Bei der individuellen Bewertung der Fälle haben die Richter den erschwerenden Umstand der mafiamäßigen Vorgehensweise nicht anerkannt.
Die Anwälte einiger Beschuldigter kündigten bereits an, vor dem Kassationsgericht in Rom, der dritten und letzten Instanz, Berufung einzulegen. Sie hatten von Anfang an darauf abgezielt, den Mafia-Vorwurf zum Kippen zu bringen, was sich in einem Strafverfahren im Falle einer Verurteilung auf das Strafmaß auswirken würde.