28 Gläubiger wollen von Benko zwei Milliarden Euro. Der Immo-Unternehmer ist aber pleite – kein Haus, kein Auto. Seiner Mutter hat er Millionen geschenkt. Jetzt drohen Rückforderungen.
Die Signa-Pleite ist die größte Insolvenz der österreichischen Geschichte. Mehr als 15 Milliarden Euro haben sich in Luft aufgelöst. Geld wollen die großen Gläubiger und Investoren auch von Signa-Gründer René Benko persönlich sehen.
Beim Insolvenzverfahren gegen Benko am Landesgericht Innsbruck – er tauchte persönlich auf
– haben am Mittwoch 28 Gläubiger zwei Milliarden Euro an Forderungen gegen Benko angemeldet.
Nur 47 Millionen hat der Insolvenzverwalter anerkannt. Doch Dokumente können nachgereicht werden und auch weitere, separate Prozesse gegen Benko sind wahrscheinlich. Die Gläubiger wollen nichts unversucht lassen, um ihre vielen Millionen zurückzubekommen.
“Kein Haus, kein Auto”
Benko hat laut Insolvenzverwalter derzeit ein Vermögen von 1,2 Millionen Euro. Dieses Geld auf dem Massekonto soll am Ende des Verfahrens unter den Gläubigern aufgeteilt werden.
Eine Vermögensaufstellung von Benko gibt es auch. Laut einem Insider fehlen darauf aber “echte Werte”. Laut dieser Liste besitzt der gescheiterte Immo-Unternehmer weder Auto noch Haus. Er hat auch keine Grundstücke oder Firmenbeteiligungen in Österreich.
Benkos Einkommen schrumpfte von Millionen auf einige Tausend Euro netto
Aktuell verdient René Benko als Angestellter der “Laura Asset 2018 Eins GmbH” im Geflecht der Laura Privatstiftung 3.700 Euro netto im Monat – davon fließt ein Teil direkt auf das Massekonto. Brutto verdient Benko als Berater somit aktuell 6.192 Euro pro Monat.
Hoher Lebensstandard, teure Geschenke
Zwischen 2015 und 2021 hat der Signa-Gründer insgesamt ein Einkommen in Höhe von 77,95 Millionen Euro versteuert. Allein 2019 kassierte Benko bei der Signa knapp 26 Millionen Euro Jahresgehalt. Er flog im Privatjet, nächtigte in den teuersten Hotels und versorgte Familie und Freunde mit exklusiven Geschenken – noch kurz vor der Pleite verschenkte er ein Reitpferd, für das er mehr als eine Million zahlte.
Für eine Geburtstagsparty gab Benko 650.000 Euro aus (bezahlt hat es die Firma), seine Luxus-Jacht hat er bereits verkauft
.
Geld-Rückforderungen an die Mutter
Für einen Paukenschlag sorgt jetzt die Aussage, dass Benkos Mutter Ingeborg ins Visier der Gläubiger gerückt ist. Der Aufdecker-Journalist Sebastian Reinhart, der ein Benko-Buch veröffentlichte
, sagte gegenüber News: “Ich würde nicht sagen, dass Benko verarmt. Er hat sicher viele Millionen an seine Mutter verschenkt.”
Rückabwicklung droht
Benko hat Millionen an Mutter Ingeborg (nach ihr ist mindestens eine Privatstiftung benannt) verschenkt, sagt Benko-Aufdecker
Reinhart. Und legt nach: “Auch da werden sich die Behörden und der Insolvenzverwalter ziemlich sicher ansehen, inwiefern das rückabgewickelt werden kann.”