Kurzfristige Nachfrageschwankungen und Kostensteigerungen seien nur “schwer auszuhalten” von einigen Unternehmen, meinte Fiskalratspräsident Badelt in der ZiB2.
“Wir haben eine strukturelle Krise in Österreichs Industrie”, sagte Fiskalratspräsident Christoph Badelt in der “ZiB2”. Diese falle mit kurzfristigen Nachfrageschwankungen und Kostensteigerungen – insbesondere bei Löhnen und Energie – zusammen. “Das ist eine Mischung, die schwer auszuhalten ist” für einzelne Unternehmen, die beide Lasten voll tragen, so der frühere Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien.
Soweit die Autozulieferer betroffen sind, sei es vor allem eine deutsche Krise, weil die deutschen Autobauer den Umstieg auf E-Autos nicht so schnell geschafft haben wie die chinesische Konkurrenz. Österreich sei allerdings wegen der vergleichsweise hohen Inflation und der starken Abhängigkeit von – teurer – Energie von der aktuellen Krise besonders stark betroffen.
Dass die Beamten nun 3,5 Prozent Gehaltserhöhung bekommen “nimmt natürlich Spielraum” der nächsten Regierung, sagte Badelt. Obwohl normalerweise zweijährige KV-Abschlüsse gut seien, gelte dies für den aktuellen Beamtenabschluss nicht, da man damit mögliche Einsparungen im kommenden Jahr vorweg nehme. Letztlich seien nun einmal die Gehälter im öffentlichen Dienst und die Pensionen die großen Ausgabenbereiche, wo wohl viel Geld eingespart werden könne – allerdings nur mit “unpopulären Maßnahmen.”