Haftbefehl in Italien, Geldwäsche-Vorwurf in München. Viele Verfahren gegen Renè Benko wegen Signa-Pleite auch im Ausland anhängig.
Die Vorwürfe der WkStA sind nicht die einzigen Justiz-Ermittlungen, die gegen René Benko aktuell noch laufen. Auch aus Deutschland, Italien und Liechtenstein drohen noch weitere Anklagen.
Mafia-Vorwurf in Italien
Für Aufsehen sorgte ein Haftbefehl aus dem italienischen Trient, der wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ gegen René Benko erlassen wurde. Weiters geht es um unrechtmäßigen Parteienfinanzierung, Betrug und Korruption – Benko soll eine Art „Mafia-Boss“ gewesen sein, 77 weitere Personen sind unter Verdacht. Benko wurde allerdings nicht ausgeliefert, blieb auf freien Fuß.
Betrugs-Ermittlungen in Liechtenstein
Im Fürstentum Liechtenstein, wo Benkos Privatstiftungen ansässig sind, wird von der Staatsanwaltschaft Vaduz wegen betrügerischer Krida und Geldwäscherei ermittelt.
Untreue-Verdacht in Berlin
In Berlin ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung bei einer Signa-Tochter. Weitere mögliche Straftatbestände sind Betrug, Subventionsbetrug, Untreue und Bankrotthandlungen.
Geldwäsche in Millionenhöhe in München
Die Staatsanwaltschaft München prüft seit 2023 Geldwäscheverdachtsanzeigen gegen Benko und mögliche Insolvenzdelikte. Es geht um Geldflüsse in dreistelliger Millionenhöhe, die über Signa-Gesellschaften von Deutschland ins Ausland transferiert worden sein sollen.
Wien, München und Berlin kooperieren
Zusammenschluss. Seit Anfang diesen Jahres haben sich die Staatsanwaltschaften Berlin, München mit der Staatsanwaltschaft Wien zusammen geschlossen und ein sogenanntes Joint Investigation Team (JIT) gegründet. Damit wurden die Ermittlungsergebnisse zusammengeführt, um die Aufarbeitung der größten Pleite in der Geschichte der Republik.