Im vergleichsweise kleinen und noch jungen Weinbaugebiet im Osten Niederösterreichs zeigen Blaufränkisch und Zweigelt, was sie können.
Erfolgsgeschichte – wohl kein anderes Wort passt so gut, um die Entwicklung der niederösterreichischen Weinbauregion Carnuntum zu beschreiben. Das Gebiet, das sich zwischen Wien und Bratislava, südlich der Donau und nördlich der Leitha erstreckt, wurde 1993 gegründet und gilt heute als Synonym für anspruchsvolle Rotweine.
Diese zeigen, welche Vielfalt im Terroir des – verglichen mit anderen Weinbauregionen Österreichs – kleinen Carnuntum steckt.
Zudem haben die Winzerinnen und Winzer früh das Reifepotenzial roter Rebsorten erkannt. Sie haben eine Stilistik entwickelt, die dem gerecht wird: frischere Rotweine mit einer kühleren Aromatik und individuellem Ausdruck. Und haben damit den Zeitgeist vorweggenommen. Dass Carnuntum für nachhaltigen Weinbau ausgezeichnet wird, kommt nicht von ungefähr, denn die engagierten wie visionären Rubin Carnuntum Winzerinnen und Winzer bewirtschaften mit dem Jahrgang 2024 bereits 64 Prozent ihrer Gesamtrebfläche biologisch. Das ist einzigartig in Österreich.Lange ein Geheimtipp, nimmt Carnuntum eine Vorreiterrolle ein und steht für terroirbetonte Rotweine mit Potenzial. Die jüngsten Spitzenbewertungen bestätigen das einmal mehr.
Zweigelt als Zugpferd
Das gilt insbesondere für den Zweigelt, nicht nur österreichweit, sondern auch in Carnuntum flächenmäßig die Nummer 1 Rotweinsorte. Ihm wird in Carnuntum besondere Aufmerksamkeit zuteil. Beste Lagen, alte Reben und eine feinfühlige Vinifikation sind die Erfolgsfaktoren, die den Zweigelt hier zum international gefragten Aushängeschild machen. War Zweigelt lange vorwiegend gefragter Cuvée-Partner, so ist er heute der reinsortig ausgebaute Shootingstar. Nicht zuletzt aufgrund des visionären Engagements der 1992 gegründeten Vereinigung Rubin Carnuntum und der 2006 initiierten Zweigelt-Arbeitsgruppe. Beide schärften das Profil des Zweigelts und ein neues Bewusstsein für diese Rebsorte.
Heute weiß Zweigelt aus Carnuntum in allen Ausbau- und Reifestufen zu überraschen. Das unterstreichen die Top-Bewertungen bei Vinaria und A la Carte sowie bei der Falstaff Rotweinprämierung, bei der es einmal Platz 3 für den Zweigelt Carnuntum DAC Ried Haidacker 1ÖTW 2022 von Franz und Christine Netzl sowie einmal Platz 2 für den Zweigelt Carnuntum DAC Rubin Carnuntum 2023 von Philipp Grassl gab.
Besonderes Blaufränkisch-Terroir
Wenn es um die Erfolgsgeschichte in Carnuntum geht, so gehört ein wichtiges Kapitel der autochthonen Rebsorte Blaufränkisch, die – wie der Zweigelt auch – nationale wie internationale Anerkennung erfährt. So kommt einer der Lieblingsweine der Redaktion des neuen Gault&Millau Weinguides 2025 aus Michaela Riedmüllers Hainburger Top-Lage Braunsberg und unter den „Großen 10 Rotweinen“ ist Dorli Muhrs Spitzerberg gleich zweimal vertreten – mit Blaufränkisch Obere Roterd sowie Obere Spitzer (auch mit 98 A La Carte Punkten prämiert), beide aus 2021. Mit dem Blaufränkisch Carnuntum DAC Prellenkirchen Ried Spitzerberg Obere Roterd 1ÖTW 2021 belegte Muhr zudem Platz 3 bei der Falstaff Reserve-Trophy Blaufränkisch.
Vielfalt und Vorreiter
Dass Carnuntum auch abseits von Zweigelt und Blaufränkisch mit einer spannenden Bandbreite an roten Spitzenweinen aufwarten kann, zeigt ein erneuter Blick in den Falstaff Rotweinguide 2025. Gerhard Markowitsch stellt mit seinem Pinot Noir Reserve 2022 den Sortensieger und das Höfleiner Weingut Artner belegt mit dem Syrah and Ever 2022 Platz 2 in dieser Rebsortenkategorie.
Neben den aktuellen nationalen Auszeichnungen freuen sich die Carnuntiner Winzerinnen und Winzer regelmäßig über internationale Top-Ratings und Awards. So konnte das Weingut Franz und Christine Netzl bei der IWSC in Hong Kong reüssieren. Neben einmal Gold (Ried Haidacker 1ÖTW 2021) und einmal Silber (Ried Bärnreiser 1ÖTW Anna-Christina 2021) wurde auch ein Green Award (Ried Haidacker 1ÖTW 2021) nach Carnuntum vergeben.Dass Carnuntum für nachhaltigen Weinbau ausgezeichnet wird, kommt nicht von ungefähr, denn hier ist die Nähe zur Natur ebenso Teil der Philosophie wie ein schonender Umgang mit Ressourcen und ein bewusstes Wirtschaften für eine enkeltaugliche Zukunft. Dieses Ziel verfolgen die engagierten wie visionären Rubin Carnuntum Winzerinnen und Winzer, die mit dem Jahrgang 2024 bereits 64 Prozent ihrer Gesamtrebfläche biologisch bewirtschaften. Das ist einzigartig in Österreich, wahrscheinlich sogar weltweit, und damit ein weiteres Kapitel der Erfolgsgeschichte Carnuntum.