In der ZIB 2 stellte KSV-Experte Karl-Heinz Götze klar, dass er weitere Insolvenzen erwarte. An KTM-Insolvenz sind wahrscheinlich Managementfehler schuld.
Der oberösterreichische Motorradbauer KTM von Stefan Pierer verzeichnet eine milliardenschwere Pleite und will sich sanieren. Damit das gelingt, müssen die Gläubiger einen Sanierungsplan der Firma mit noch 3.600 Mitarbeitern, die kürzlich noch Rekordumsätze meldete, allerdings akzeptieren. Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband von 1870 meinte dazu im ZIB2 Interview: “Ich gehe davon aus, dass der Eigentümer seinen Beitrag leistet. Ich habe gehört, dass es sein Lebenswerk ist und gehe davon aus, dass es nicht so den Bach runterfließt”.
Fehleinschätzung des Marktes
Außerdem zeigte er sich überrascht von der Insolvenz, “weil es noch hieß, es werden so viele Motorräder verkauft”. Im Interview mit der APA meinte er: “Auch die Bilanz 2023 schaut eigentlich schön aus.” Aber: “Da muss es eine massive Fehleinschätzung des Marktes gegeben haben – dieser wurde wohl viel zu positiv gesehen und die Warnzeichen zu spät. Ich verstehe das noch nicht ganz.”
Managementfehler
Auf die Frage in der ZIB 2, ob Managementfehler schuld seien, meinte Götze: “Wie wir immer wieder sehen, ist das mit 33 Prozent die häufigste Ursache bei so etwas.” Dennoch meinte er: “KTM ist sehr stark, ich gehe sehr strak davon aus, dass wir etwas Positives in den nächsten Monaten sehen.”
Halten das Zulieferer aus?
Götze rechnet mit weiteren Insolvenzen in der nächsten Zeit. Speziell die Zulieferer von KTM kämen unter Druck, wenn die Produktion nun zweieinhalb Monate gestoppt würde, weil die Lager voll seien. Götze: “Es ist die Frage, sind die Firmen resilient genug, dass sie die Zeit überbrücken können. Wir sehen keine Vorzeichen, dass die Lage mit den Insolvenzen besser wird. Derzeit betragen sie etwa 20 Prozent. Ja, wir werden weitere Insolvenzen sehen. Die Lage ist brisant aber nicht dramatisch.” Er halte vor allem Investitiosunterstützung vonseiten der neuen Regierung in der Lage für nötig.