Die Neos tauschten den Spitzenkandidaten aus, zitterten um den Verbleib in der Regierung. Jetzt holen sie ein Top-Ergebnis.
„Ein tolles Ergebnis“ sieht Wiens Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (Neos) angesichts der 9,6 Prozent, die die erste Hochrechnung zur Wiener-Wahl für ihre Partei bringt. Man habe sich ein Plus erhofft, „dass es so groß wird, hätte ich selbst nicht gedacht“. „Natürlich“ sei es weiter Anspruch der NEOS, mit der SPÖ die Koalitionsarbeit weiterzuführen. Das dürfte sich entgegen erster Prognosen nun auch mehrheitstechnisch gut ausgehen – SPÖ und Neos stehen bei 53 Mandaten.
Freude nach Zitterpartie
Die Neos standen bei der Wiener Gemeinderatswahl als Regierungspartei auf dem Prüfstand – und das in zweifacher Hinsicht, sind doch die Pinken auch erstmals Teil der Bundesregierung. Durch die Bildung der Austro-Ampel (im zweiten Versuch, nach gescheiterten ÖVP-FPÖ-Verhandlungen), kam bei den Neos einiges ins Rutschen.
Der bisherige Neos-Wien-Spitzenkandidat Christoph Wiederkehr sprang ab in die Bundesregierung, wurde Bildungsminister. So wurde die jetzige Neos-Spitzenkandidatin Bettina Emmerling am 7. März ins Vizebürgermeisteramt der Stadt Wien katapultiert. Und die bisherige Listenzweite Selma Arapović folgte Emmerling als Neos-Wien-Klubchefin nach und wurde Listenerste. Dass beide Politikerinnen in der Öffentlichkeit kaum bekannt waren, hat wohl nicht geholfen.
Bestes Neos-Ergebnis in Wien
Man habe „das beste liberale Ergebnis in Wien jemals“ eingefahren, zeigte sich Neos-Landesgeschäftsführer Philipp Kern überzeugt. Die Neos sind bei fast 10 Prozent und somit deutlich über ihrem Ergebnis aus dem Jahr 2020 (7,47 Prozent). Die SPÖ hat Stimmen eingebüßt – und dadurch Mandate verloren – trotzdem geht sich eine rot-pinke Mehrheit gut aus. Jetzt wollen die Neos – welche die ÖVP erstmals klar überholt haben – auch weiterregieren: mit Ludwig in Wien.












