In der brandaktuellen EU-Wahlumfrage der Lazarsfeld Gesellschaft bekommen die Grünen die Rechnung für ihr schlechtes Krisenmanagement in der Causa Schilling präsentiert.
Europawahl. Wenn die grüne Parteispitze geglaubt hat, die Affäre rund um ihre EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling führe zu einem „Jetzt-erst-recht“- Effekt für die Europawahl am 9. Juni – dann hat sie sich wohl geirrt: In der brandaktuellen Umfrage der Lazarsfeld-Gesellschaft für oe24 (1.000 Befragte vom 17. bis 21. 5.) legen die Grünen mit ihrer umstrittenen Kandidatin einen veritablen Absturz von 5 Prozentpunkten hin – die Parteispitze mit Parteichef Werner Kogler sowie Klubobfrau Sigrid Maurer und Generalsekretärin Olga Voglauer bekommt damit die Rechnung für ihr katastrophales Krisenmanagement präsentiert.
Ein Mandat wäre weg
Hatte Lazarsfeld die Grünen vor Bekanntwerden des Vorwurfs der Verbreitung von Unwahrheiten noch mit 14 % berechnet, so findet sich Schilling aktuell nur noch bei 9 % (-5) wieder – das ist nur der fünfte Platz. Zum Vergleich: Bei der EU-Wahl 2019 hatten die Grünen 14 % und damit drei Mandate erreicht, ein Sitz im EU-Parlament wäre also weg. Schilling würde nur mit der Nr. 2 auf der Wahlliste, dem steirischen Bauern Thomas Waitz, ins EU-Parlament einziehen.
SPÖ legt stark zu
Profitieren vom grünen Super-GAU kann vor allem – die SPÖ. Mit Andreas Schieder waren die Roten vor zwei Wochen ex aequo mit der ÖVP bei 21 % auf Platz 2 gelegen, jetzt kann die SPÖ um gleich drei Punkte zulegen. Mit 24 % kann sich Schieder gute Chancen ausrechnen, vor der ÖVP zu liegen – denn die Türkisen gewinnen mit Reinhold Lopatka zwar ebenfalls dazu, aber nur leicht: 22 % (+1).
FPÖ bleibt klar vorn
Zulegen kann auch die FPÖ: Sie kommt aktuell auf 27 %, Spitzenkandidat Harald Vilimsky wäre Erster – wobei das mit Vorsicht zu genießen ist: FPÖ-Fans waren in der Vergangenheit eher EU-Wahl-Muffel.
Pinke in Euphorie
Sensationell gut liegen die Neos mit 15 %, sie könnten zu ihren zwei Mandaten von 2019 eines dazugewinnen. Nicht ins Parlament kämen die KPÖ sowie die DNA mit 2 bzw. 1 %.