AV1-Roboter stellt eine digitale Brücke für chronisch kranke Kinder dar.
Für chronisch kranke Kinder, die nicht regelmäßig zur Schule gehen können, stellt die Isolation eine enorme Belastung dar. Aus diesem Grund hat die norwegische Firma “No Isolation” den “AV1-Roboter” entwickelt. Er soll kranke Kinder im Klassenzimmer “ersetzen”. Ausgestattet mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher ähnelt er einem kleinen menschlichen Oberkörper. Die Schüler steuern ihn über eine App, um so eine einzigartige Verbindung zu ihren Klassenkameraden und Lehrern zu erhalten. “So können sie den Bildschirm nutzen, um verschiedene Bereiche des Klassenzimmers zu erkunden”, so Florence Salisbury, Marketingdirektorin von “No Isolation”.
Derzeit sind weltweit rund 3.000 AV1-Roboter in 17 Ländern im Einsatz, vor allem in Großbritannien und Deutschland. Dort können Schulen den Roboter für 180 Euro pro Monat mieten oder für 4.400 Euro kaufen. Eine besondere Stärke des AV1 liegt eben in seiner Fähigkeit, soziale Bindungen zu fördern und aufrechtzuerhalten. Mit dem AV1 Academy-Programm bietet “No Isolation” zudem Schulungen an, um die Nutzung der Roboter zu optimieren und Lehrer auf die technische Handhabung vorzubereiten.
Obwohl der AV1 bis dato viele positive Rückmeldungen erhalten hat, tun sich auch Herausforderungen auf. Michael Douglas vom Chartwell Cancer Trust etwa hob hervor, dass es administrative Hürden geben kann, die die Nutzung der Roboter in Schulen und Krankenhäusern erschweren. Technische Infrastrukturen, wie zuverlässiges WLAN, seien ebenfalls notwendig. Zwar bekräftige eine Studie das hohe Potenzial derartiger Technologien zur Förderung sozialer und pädagogischer Bindungen, warnt auf der anderen Seite jedoch vor ungleichem Zugang.