Obwohl die FPÖ derzeit einen Umfragehöhenflug hat, könnte sie auch bei Neuwahlen nicht die Mehrheit der Ampelparteien brechen.
Herbert Kickl ist – so scheint’s zumindest – in einer kommoden Situation. Die Ampel-Parteien ÖVP, SPÖ und NEOS mühen sich mit der Budgetkonsolidierung und muten dem Land harte Sparpakete zu. Und die FPÖ hat in allen Umfragen die Nase weiter vorn. Das Scheitern Kickls bei der Regierungsbeteiligung hat den Blauen also offenbar nicht geschadet.
Nur: Kickl ist weiter von einer Regierungsbeteiligung weit entfernt denn je. Auch laut der aktuellen Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft für oe24 (2.000 Befragte vom 7. bis 15. 4., max. Schwankung 2,2 %) haben die drei Ampelparteien weiterhin eine stabile Mehrheit.
Die ÖVP von Kanzler Christian Stocker stagniert zwar bei 21 % und die SPÖ rutscht mit ihrem Parteichef und Vizekanzler Andreas Babler sogar um einen Punkt auf 20 % ab. Doch zusammen mit den NEOS, die weiterhin bei 10 % halten, hätte die Ampel eine satte Mehrheit von 99 Mandaten im Nationalrat. Kickl könnte sich bei einer Neuwahl also erneut auf der Oppositionsbank wiederfinden.
FPÖ liegt mit 13 Prozentpunkten an der Spitze
Dabei würde die FPÖ derzeit eine Nationalratswahl deutlich gewinnen. Lazarsfeld rechnet für die Kickl-Partei konkret mit 34 %, damit kratzt sie zwar nicht mehr am 40er – es ist aber ein Punkt mehr als noch vor einer Woche. Damit hat die FPÖ einen riesigen Vorsprung von 13 Prozentpunkten.
Kickl hängt Stocker und Babler ab
Und: Auch eine (fiktive) Kanzlerwahl würde Kickl klar gewinnen: Immerhin 28 % würden den selbst ernannten „Volkskanzler“ direkt zum Bundeskanzler wählen, damit wäre er stärker als der amtierende Regierungschef Christian Stocker (ÖVP, 13 %) und dessen Vize Andreas Babler (11 %) zusammen. NEOS-Außenministerin Beate Meinl-Reisinger kommt aktuell auf 9 % – das ist ein Minus von zwei Punkten. Noch vor zwei Wochen war sie gleichauf mit Babler gelegen.