Pinke mit guten Karten, aber auch Rot-Schwarz & Rot-Grün möglich.
Regierung. Nach der Wahl ist bekanntlich vor der Koalitionsbildung. Und da hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) fast schon ein Luxusproblem. Denn er kann mit allen Parteien eine Zweierkoalition bilden. Die FPÖ schloss er allerdings bereits im Vorfeld dezidiert aus.
Bequem. Im Koalitionspoker haben die NEOS jedenfalls die besten Karten. Eine Fortsetzung der rot-pinken Stadtregierung wäre wohl die bequemste Variante für Ludwig. Ob es dazu kommt, hängt aber wohl auch davon ab, wie „billig“ es die anderen geben. NEOS, Grüne und ÖVP haben bereits im Wahlkampf darauf gedrängt, in die Rathaus-Koalition zu kommen bzw. zu bleiben.
Mahrer will „Feuer- löscher-Koalition“
ÖVP. Eine rot-schwarze Rathaus-Koalition wurde von ÖVP-Spitzenkandidat Karl Mahrer lautstark im Wahlkampf propagiert. Sogar einen eigenen Namen hat sich die ÖVP bereits ausgedacht: Die „Feuerlöscher-Koalition“. Für diese Zusammenarbeit würde sprechen, dass Mahrer als SPÖ-kompatibel gilt und mit den Roten gut kann.
Lobau. Auch Rot-Grün ginge sich rechnerisch aus. Dafür müsste allerdings das heiße Thema Lobautunnel angegangen werden. Die SPÖ ist bekanntlich dafür, die Grünen vehement dagegen.
Poker. Ludwig selbst ließ sich am Wahlabend nicht in die Karten schauen. Er wolle jedenfalls noch diese Woche mit Sondierungsgesprächen starten und noch „vor dem Sommer“ eine neue Stadtregierung haben. Wichtig sei ihm eine „gut funktionierende Koalition“.
Rot-pinke Fortsetzung wäre am beliebtesten
Wunsch. Die Lazarsfeld-Gesellschaft fragte am Wahltag ab, welche Koalition sich die Wienerinnen und Wiener wünschen. 25 % sprachen sich für eine Fortsetzung von Rot-Pink aus. Dahinter folgte Rot-Blau mit 23 %. Ebenso beliebt scheint eine Zusammenarbeit zwischen SPÖ und Grünen (21 %). Am unbeliebtesten ist eine SPÖ-ÖVP-Koalition (14 %).