Wenn heute die schwarz-rot-pinke Regierung planmäßig angelobt werden sollte, startet sie gleich in extrem stürmischen Zeiten. So manch einer – in der ÖVP und anderswo – möge sich fragen, was passiert wäre, wenn statt Christian Stocker FPÖ-Chef Herbert Kickl just jetzt zum Kanzler geworden wäre. Warum?
Nun, weil sich Europa in unserer größten Krise seit etlichen Jahrzehnten befindet. Europa – nicht nur die EU oder die Ukraine – steht völlig alleine gegenüber Russlands Wladimir Putin da. Die USA – sonst stets in der Rolle des ewigen Verteidigers und Welt-Polizisten – zeigt mit Donald Trump und seinem verhaltensauffälligen Vize Vance, dass sie sich nicht um Europa scheren.
Europa hat – während die Neos am Sonntag gerade mit 94 Prozent Ja zur Koalition gesagt hatten – mit einem Krisengipfel in London mit 15 Regierungschefs demonstriert, wie Zusammenhalt ausschauen kann und muss in düsteren Zeiten.
Schlüsselrollen spielen in diesem Fall Frankreichs Emmanuel Macron und sein britische Kollege Starmer. Auch Italiens Meloni kämpft für Europa und nicht wie die hiesige Blauen – FPÖ-EU-Mandatar Vilimsky applaudierte Trump zu – für Trump oder Putin. Wäre Kickl Kanzler geworden, hätte er sich dieser Achse von Macron. Meloni und Co nie angeschlossen. Im Sinne dieser kritischen Situation sollten wir dieser neuen Dreier-Regierung eine Chance geben – das richtige zu machen in stürmischen Zeiten.