Die Einsätze gingen weiter, teilte das zuständige US-Kommando CENTCOM in der Nacht auf Montag auf der Plattform X mit. Die pro-iranische Miliz griff nach eigenen Angaben am Montag erneut einen US-Flugzeugträger im Roten Meer an. Die Miliz habe “aus Vergeltung” zum zweiten Mal binnen 24 Stunden Raketen und Drohnen auf die “USS Harry Truman” und mehrere Begleitschiffe abgefeuert, hieß es.
Houthi griffen die “USS Harry Truman” an
Von US-Seite lag zunächst keine Bestätigung der Attacken vor. Bereits am Sonntag hatten die Houthi erklärt, “als Antwort” auf vorherige US-Angriffe die “USS Harry Truman” und Begleitschiffe im Roten Meer mit 18 Raketen und einer Drohne angegriffen zu haben.
Die jemenitische Nachrichtenagentur Saba, die von der Miliz kontrolliert wird, berichtete von zwei US-Luftangriffen im Raum der Hafenstadt Hodeidah, etwa 230 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Sanaa. Nach Angaben des arabischen Fernsehsenders Al-Jazeera stieg die Zahl der Todesopfer durch die US-Angriffe auf 53 Personen.
Trump kündigte “überwältigende tödliche Gewalt” an
Nach einer Unterbrechung seit Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen am 19. Jänner hatte die Miliz am Dienstag mit neuen Angriffen auf israelische Schiffe im Arabischen Meer und in der Straße von Baba al-Mandab gedroht. US-Präsident Donald Trump kündigte daraufhin auf seiner Onlineplattform Truth Social an, “überwältigende tödliche Gewalt” anzuwenden, um ein Ende der Angriffe zu erreichen. “An alle Houthi-Terroristen, eure Zeit ist abgelaufen, eure Attacken müssen ab heute aufhören”, schrieb er. Geschehe dies nicht, werde “die Hölle losbrechen”.
Zuvor hatten die USA erstmals seit Trumps Amtsantritt Angriffe auf Houthi-Stellungen im Jemen geflogen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte die von Trump am Samstag angeordneten Angriffe als klare Botschaft an die Houthi und den Iran bezeichnet. Sobald die Miliz mitteile, dass sie aufhören würde, auf Schiffe zu schießen, würden die USA mit ihren Angriffen aufhören, fügte Hegseth hinzu. Das für den Nahen Osten zuständige US-Militärkommando CENTCOM sprach von “Präzisionsangriffen” mit dem Ziel, “amerikanische Interessen zu verteidigen, Feinde abzuschrecken und die Freiheit der Schifffahrt wiederherzustellen”.
Houthi-Miliz bedroht Schiffsverkehr
Die Houthi-Miliz hatte seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen – eigenen Angaben zufolge “aus Solidarität” mit den Palästinensern im Gazastreifen. Die Attacken beeinträchtigen den Schiffsverkehr. Mehrere Reedereien stellten seit Beginn der Angriffe die Durchfahrt ihrer Containerschiffe in der Region ein. Die Schiffsverbindung zwischen Mittelmeer und Indischem Ozean gehört zu den wichtigsten Handelsrouten der Welt.
Die Houthi-Miliz kontrolliert zudem große Teile des Jemen einschließlich der Hauptstadt Sanaa. Wie die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz gehören die Houthi zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten “Achse des Widerstands”. Deren erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels.