Er drängte sich mit seinem Auto in eine Sicherheitskolonne, fuhr unbefugt auf das Frankfurter Flughafengelände und umarmte den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Rollfeld – eine höchst unterhaltsame Situation löst massive Sicherheitsbedenken um den deutschen Bundeskanzler aus.
Wegen Gefährdung des Straßenverkehrs in Tateinheit mit Hausfriedensbruch ist ein Mann in Deutschland zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 30 Euro sowie einer zweieinhalbjährigen Fahrsperre verurteilt worden. Das Urteil ist rechtskräftig.
Der 50-Jährige, der während der Tat im Mai 2023 unter Drogen stand und nur bedingt schuldfähig war, hatte im Gerichtssaal Reue gezeigt und gelobte Besserung. Er sei aus Versehen in die Situation reingeraten. Es sei eine süß-bittere Erfahrung gewesen, sagte er. „Ich entschuldige mich für alles.“
Kanzler-Umarmung war Zufall
Bei dem Verfahren vor dem Frankfurter Amtsgericht, das innerhalb eines halben Tages verhandelt worden war, spielte die Kanzler-Umarmung sowie der Aspekt, dass sich Scholz in einer der Kolonnen befunden hatte, nur eine untergeordnete Rolle. Das sei ein reiner Zufall gewesen, sagte Staatsanwalt Christian Lang nach dem Urteil. Da sei keine Motivation dahinter gewesen.
Der Mann war bereits in der Vergangenheit und dann erneut vier Monate nach dem Vorfall wegen Fahrens unter Drogeneinfluss aufgefallen. Er habe vorher zwei Tage gefeiert, wiederholt Kokain konsumiert und nicht geschlafen, sagte er. Er hatte sich mit seinem Privatwagen dem Konvoi angeschlossen und war so auf das Flughafengelände gelangt.
Debatte um Sicherheit des Kanzlers
Den SPD-Politiker hatte er umarmt, als dieser ins Flugzeug steigen wollte. Als Grund für die innige Verabschiedung ließ der Angeklagte durch seinen Anwalt mitteilen, dass er sein Verhalten dem Rest der Gruppe angepasst habe. Scholz hatte sich damals gelassen über den Zwischenfall geäußert. Nach der Umarmung wurde der Mann ohne Widerstand von der deutschen Bundespolizei am Flughafen festgenommen und später wieder freigelassen. Der Fall löst eine Debatte über die Sicherheit des Kanzlers aus.