1.000 Tage nach Kriegsbeginn gerät die Ukraine immer weiter unter Druck. Russland erobert ein Dorf nach dem anderen und ist nicht bereit, die besetzten Gebiete aufzugeben. Der Ukraine fehlt derzeit die Stärke, eine Gegenoffensive zu starten. „Der Krieg läuft nicht gut für die Ukraine!“, analysiert Außenpolitikexperte Ian Bremmer gegenüber der BILD.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will deshalb nun auf Diplomatie setzen und hofft auf ein Kriegsende im kommenden Jahr. Durch den Amtsantritt von Donald Trump könnten ab Jänner auch neue Gespräche über einen Waffenstillstand geführt werden. Der Experte befürchtet dabei einen für die Ukraine bitteren „Trump-Deal“. Der zukünftige US-Präsident habe „mehrmals deutlich gemacht, dass er diesen Krieg beendet sehen will“, so Bremmer. Trump werde sich dabei auch nicht mit seinen Verbündeten in Europa abstimmen und ist bereit, weite Teile der Ukraine Putin zu überlassen. Der Ukraine droht deshalb wohl die Spaltung.
Trumps Plan sieht vor, die Frontlinien an ihren aktuellen Positionen einzufrieren und die Regierungen in Kiew und Moskau an den Verhandlungstisch zu zwingen. Kiew würde damit nicht nur die Krim, sondern auch den Donbas an Russland verlieren.
Erstarkter Putin
Putin würde durch einen Ukraine-Deal weiter gestärkt werden und „bleibt als ständiger Störfaktor eine Bedrohung für Europa“, so der Experte. Bereits in wenigen Jahren könnte es deshalb zu einem neuen militärischen Konflikt auf dem Kontinent kommen.