25.000 Fans in Saalbach feiern Silber-Held Vincent Kriechmayr! Trotz verletztem Knie muss sich unser Speedstar in der WM-Abfahrt nur dem Schweizer Franjo von Allmen geschlagen geben. Nach vier WM-Einzelrennen halten die Österreicher bei 1x Gold und 3x Silber.
Drei Wochen nach dem Horrorsturz bei der Lauberhorn-Abfahrt (Innenbandüberdehnung im rechten Knie) lieferte Kriechmayr ein sensationelles Rennen. Mit Startnummer 9 nahm der 33-jährige Oberösterreicher dem bis dahin führenden Schweizer Alexis Monney noch 7 Hundertstel ab. Als er seine Bestzeit aufleuchten sah, verbeugte sich Kriechmayr vor den 25.000 Fans und lachte: “Skifahren ist ein wunderschöner Sport, aber ohne die Fans wär’s nur halb so schön.”
Kriechmayr raste mit Adrenalin zur Medaille
Die Knieschmerzen, mit denen Kriechmayr gestern noch aufgewacht war, hatte er für die 100 Renn-Sekunden unterdrückt: “Adrenalin hilft da unglaublich.”
Doch fünf Minuten später brannte Monney-Kollege Franjo von Allmen die absolute Bestzeit in den Saalbach-Schnee. An die 1:40,68 Minuten des Schweizer Shootingstars kam keiner heran.
Abfahrts-WM-Titelverteidiger und Super-G-Weltmeister Marco Odermatt war auf Goldkurs, verlor aber im unteren teil alles – nur Platz 6 (+0,66). Der geschlagene Topfavorit umarmte seinen Kumpel Von Allmen und gratulierte zu Sensations-Gold: “Ich freu mich wahnsinnig. Wir sind ein super Team, wir gewinnen und wir verlieren auch gemeinsam!” Augenzwinkernd fügte der entthronte Abfahrts-König hinzu: “Hauptsache kein Österreicher ist Erster!”
Nach drei 2. Plätzen im Weltcup 1. Abfahrts-Coup für Von Allmen
Der Stern des 23-jährigen Von Allmen war vergangenen Dezember mit zweiten Abfahrts-Plätzen in Gröden und Bormio aufgegangen. Nach dem Super-G-Sieg Mitte Jänner in Wengen belegte er der Red-Bull-Pilot auch auf der Lauberhorn-Abfahrt Platz 2 – in jenem Rennen, in dem sich Kriechmayr am Knie verletzte. Dank Von-Allmen-Gold (und Monneys Bronzemedaille) lösen die Schweizer (2x Gold, 1x Silber, 1x Bronze) Österreich (1x Gold, 3x Bronze) wieder an der Spitze der Medaillenwertung ab
Daniel Hemetsberger fuhr als Siebenter (+91) sechs Zehntelsekunden am Podest vorbei. Stefan Babinsky musste sich mit Platz 9 begnügen (+1,31). Für WM-Debütant Stefan Eichberger blieb nur Platz 28 (+2,23).