Beim Strafverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten und neuerlichen White-House-Kandidaten Donald Trump enthüllte zuletzt einer der Starzeugen der Anklage Hintergründe von bizarren Mediendeals.
David Pecker, Ex-Herausgeber des Tabloids „National Enquirer“, hatte für Trump während des 2016-Wahlkampfes peinliche Sexgeschichten eingekauft und dann deren Publikation verhindert. Einen dieser Deals gab es mit Playboy-Model Karen McDougal, mit der Trump 2006 eine Affäre gehabt haben soll. Sie erhielt 150.000 Dollar Schweigegeld.
Pecker alarmierte Trumps Anwalt Michael Cohen auch über Pornostar Stormy Daniels, mit der Trump eine Sexnacht verbracht haben soll. Sie wurde dann mit 130.000 Dollar direkt von Cohen bezahlt. Diese Zahlung steht im Zentrum des Strafprozesses (34 Anklagepunkte).
30 Frauen meldeten sich mit Arnie-Storys
Im Kreuzverhör durch Trumps hochkarätiges Verteidigungsteam wurde aber auch der Austro-Amerikaner Arnold Schwarzenegger hineingezogen. Denn Pecker hat für Arnie während seines Gouverneur-Wahlkampfes 2003 ähnliche Dienste verrichtet wie später für Trump. Er agierte auch hier als „Augen und Ohren“ für den Filmstar und Polit-Quereinsteiger.
Das Ausmaß war dabei sogar krasser als bei Trump. Denn damals hatten sich rund 30 Frauen beim Klatschmagazin „National Enquirer“ mit diversen Grabsch- und Sex-Storys gemeldet. Et war damals verheiratet mit JFK-Nichte Maria Shriver.
Pecker zahlte den Frauen insgesamt „mehrere hunderttausend Dollar“, wie er im Zeugenstand schätzte.
Der Zeuge:: „Die Vereinbarung mit Arnold lautete, dass ich ihn anrufe und ihn über alle Geschichten informiere, die es gibt. Am Ende habe ich einige der Storys gekauft!“
Alles nur ganz normale Tabloid-Praxis?
Trumps Anwalt Emil Bove sprach sogar von insgesamt einer Million Dollar, Pecker jedoch meinte, dass es nicht ganz so viel gewesen sei. Schwarzenegger hatte nie etwas zurückgezahlt.
Das System war ähnlich jenem „Catch andKill“-Komplott (Einfangen und Einstampfen), das jetzt auch im Mittelpunkt des Trump-Prozesses steht. Team Trump wollte mit der Arnie-Episode illustrieren, dass alles normale Praxis bei dem Boulevard-Magazin war und mit hunderten Quellen über die Jahrzehnte solche sogenannten Informanten-Verträge abgeschlossen worden waren.
Im Fall Schwarzenegger hatte letztendlich die „Los Angeles Tines“ die Vorwürfe vieler Frauen publiziert. Pecker schien zu bereuen, dass seine Magazine diese Exklusiv-Story verpassten. „Diese ganze Episode war für mich sehr peinlich“, sagte er im Zeugenstand.
Es fielen im Kreuzverhör auch andere Promi-Namen, bei denen der Tabloid-König trickste, darunter Stargolfer Tiger Woods oder Filmstar Mark Wahlberg.
Der Prozess wurde Freitag in dem Gerichtsgebäude in Lower Manhattan fortgesetzt.