Der argentinische Präsident Javier Milei sieht sich mit zehntausenden Demonstranten konfrontiert. Der Rechtspopulist, der im Wahlkampf mit Kettensäge posierte, will die Inflation in den Griff bekommen. Der Sparkurs gefällt vielen ganz und gar nicht.
In Argentinien haben Zehntausende Menschen, allen voran Studenten, am Dienstag gegen die Sparmaßnahmen der Regierung des Präsidenten Javier Milei sowie für die “Verteidigung der kostenlosen öffentlichen Universitäten” demonstriert.
Eine der größten Demos seit Mileis Amtsübernahme
Bei einer der größten Demonstrationen gegen Milei seit dessen Amtsübernahme im vergangenen Dezember legten Schüler, Eltern, Lehrer, Universitätsangestellte das Zentrum von Buenos Aires lahm, bevor sie zum Sitz der Präsidentschaft zogen.
Uni-Budget trotz 288 % Inflation nicht erhöht
Die Studenten hatten an den Universitäten zum Protest aufgerufen, nachdem die Regierung beschlossen hatte, die Budgets für das akademische Jahr 2024 nicht zu erhöhen – trotz einer Inflationsrate von 288 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Bei den Demonstrationen Dienstagnachmittag waren auch Gewerkschaften und Vertreter von Oppositionsparteien mit dabei.
Milei will “Schocktherapie”
Das Einfrieren der Universitätsbudgets ist Teil der von Milei bei seinem Amtsantritt im Dezember angekündigten “Schocktherapie” für Argentinien, die vor allem massive Einschnitte bei den Staatsausgaben umfasst. Auf diese Weise will der Rechtspopulist die Inflation in den Griff bekommen.
Unis müssen Lichter ausschalten und Lifte stilllegen
Einige Fakultäten der renommierten Universität von Buenos Aires haben bereits Notsparmaßnahmen eingeführt, darunter eine Einschränkung der Beleuchtung von Gemeinschaftsbereichen, eine eingeschränkte Nutzung der Aufzüge und verkürzte Bibliotheksöffnungszeiten.