Staatsanwältin Marlene Orjuela spielte im Gericht versehentlich ein Video einer strippenden Frau ab.
Beim Strafprozess gegen den ehemaligen kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe kam es zu einem kuriosen Zwischenfall: Staatsanwältin Marlene Orjuela spielte versehentlich ein Video einer strippenden Frau sowie einen Clip eines kleinwüchsigen Mannes, der mit einer Flasche Alkohol tanzte.
Der Vorfall ereignete sich am 7. März während einer virtuellen Anhörung. Orjuela durchsuchte eine Sammlung von Beweismitteln, die von Uribes Anwalt Diego Cadena eingereicht worden waren, als sie das falsche Video abspielte. Im ersten Clip war ein Mann zu sehen, der vor einem geparkten Auto tanzte und trank. Nachdem sie den Fehler bemerkte, stoppte Orjuela das Video schnell, lachte und entschuldigte sich bei Richterin Sandra Heredia.
Während Uribe regungslos in die Kamera blickte, konnte sich ein Mitglied seines Verteidigungsteams das Lachen nicht verkneifen. Orjuela fuhr mit der Präsentation fort, klickte auf eine weitere Datei – und spielte aus Versehen ein Video ab, in dem eine Frau in Badekleidung posierte und sich dann auszog. Auch hier stoppte sie das Video umgehend und entschuldigte sich erneut.
Vorwürfe der Bestechung und Zeugenmanipulation
Uribe ist der erste Ex-Präsident Kolumbiens, der sich vor Gericht verantworten muss. Ihm werden Bestechung und Zeugenmanipulation vorgeworfen. Die Anklage geht auf einen Streit mit dem linken Senator Iván Cepeda zurück, der Uribe beschuldigte, Verbindungen zu paramilitärischen Gruppen zu haben. Uribe reichte 2012 eine Klage gegen Cepeda ein, doch die Justiz wandte sich stattdessen gegen ihn.
Seit Mai 2024 ist Uribe offiziell angeklagt. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu zwölf Jahre Haft.