Im Kampf um die TV-Rechte für die nächsten Jahre ist ein heißer Poker entbrannt.
Nicht zum ersten Mal sah Mamadou Stangare Donnerstag für eine Wahnsinnsattacke, die laut Juristen den strafrechtlich relevanten Tatbestand der vorsätzlichen Körperverletzung erfüllen würde, die Rote Karte. Sondern bereits zum dritten Mal seit August 2023.
Zum ersten Mal noch als Hartberg-Spieler, gegen Austria Lustenau, als er erst zehn Minuten am Feld war, als Rapidler im letzten November gegen Sturm Graz. Die gegen Djurgarden kostete Rapid Millionen, da ist es nicht mit einer Entschuldigung via Instagram getan.
Strafdrohung reicht bis zur Freiheitsstrafe
Das müsste normal Konsequenzen in Form einer internen Bestrafung haben. Alle roten Karten bekam er für Fouls mit gestrecktem Bein und offener Sohle. Das würde für eine Anklage gemäß Paragraph 84, Absatz 4 des Strafbuchgesetzes reichen. Die Strafdrohung reicht von einer Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten bis zu fünf Jahren.
Zur Tagesordnung darf Rapid sicher nicht übergehen. Etwas, das auch auf die gesamte verpatzte Saison in Grün-Weiß zutrifft. Zu den „Opfern“ des Sangare-Wahnsinns zählte sicher auch der TV-Anbieter Canal+. Die Semifinalpartien zwischen Rapid und Chelsea hätten für viele Zugriffe gesorgt, zumal sie exklusiv übertragen worden wären. Das Interesse für Chelsea gegen Djurgarden oder Fiorentina gegen Betis Sevilla wird verschwindend gering sein.
Bundesliga schaltet deutsche Agentur ein
Nicht nur für Canal+ sind die TV-Rechte der Bundesliga von 2026 bis 2030, die Montag ausgeschrieben wurden, interessant. Ebenso für Sky, den aktuellen TV-Partner der Liga. Über eine deutsche Agentur versucht die Liga DAZN zum Einstieg zu bewegen, um die Preise in die Höhe zu treiben.
Im Hinterkopf hat man sicher die Wahnsinnssummen, die das Unternehmen des 67-jährigen, in Odessa geborenen und mit 21 in die USA ausgewanderten Len Blavatnik für zwei Rechtepakete der deutschen Bundesliga über 35 Konferenzen am Samstag, die ab nächster Saison Sky nicht mehr bieten kann, sowie 79 Einzelspiele am Sonntag. Die waren Blavatnik rund eine Milliarde Euro für vier Jahre wert. DAZN zahlt dazu für die Champions League 220 Millionen. Ob für den Sender auch der viel kleinere österreichische Markt interessant sein könnte?
Liga will das Signal selbst besorgen
Bis 19. Mai kann man bei der Liga Angebote für die Rechtepakete abgeben. Ab 2026 soll es in der Liga jede Runde ein Freitag-Spiel geben. Der auf diese Art ausgedehnte Terminplan ließe demnach nur „Konferenzen“ von zwei Partien zu.
Ein heißes Thema ist auch die Abschaffung der Punkteteilung, die auf Wunsch von Sky vor sieben Jahren geschaffen wurde, um für mehr Spannung im Titelkampf zu sorgen. Außerdem plant die Liga durch Eigenproduktion selbst für das sogenannte „Signal“ zu sorgen.
Sky kündigte an: 10 Mio. Euro weniger
Nach Vorbild der deutschen Liga, die das über ihre Tochterfirma Sport-Cast macht. In Österreich sorgte bisher Sky dafür, holte sich dafür als Dienstleister um die fünf Millionen der 42 zurück, die für die Pay-TV-Rechte bezahlt wurden. Sky missfallen daher die Eigenproduktions-Pläne von Ligavorstand Christian Ebenbauer.
Weil Sky schon ankündigte, zehn Millionen weniger als bisher für die Pay-TV-Rechte anzubieten, gibt es im Paket für das Free-TV künftig dreimal so viele Livespiele wie bisher. Nämlich zwölf statt vier. Ob das einen Anreiz für den ORF trotz Sparplänen oder ServusTV bedeutet?