Nach dem jüngsten Großangriff Russlands auf die Ukraine stellt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Willen des russischen Staatschefs Wladimir Putin zu einer Friedenslösung erneut infrage
„Solche Angriffe sind Putins Antwort auf alle internationalen diplomatischen Bemühungen“, schrieb Selenskyj am Sonntag auf Telegram. Russland habe in der vergangenen Woche mehr als 1.460 Lenkbomben, fast 670 Kampfdrohnen und mehr als 30 Raketen gegen die Ukraine eingesetzt.
Der Angriff in der Nacht auf Sonntag mit Raketen und Drohnen war nach Angaben ukrainischer Behörden der größte dieser Art seit Wochen. „Jeder unserer Partner – Amerika, ganz Europa, die ganze Welt – hat gesehen, dass Russland weiter kämpfen und töten wird“, erklärte Selenskyj. Deshalb dürfe der Druck auf Russland nicht nachlassen, und es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um Sicherheit zu gewährleisten und Frieden zu schaffen.
Ein Toter und drei Verletzte in Kiew
Das ukrainische Militär erklärte zu dem Angriff in der Nacht, von 23 Raketen seien 13 abgefangen worden. Dasselbe gelte für 40 von 109 Drohnen. Zudem seien 53 Drohnen verloren gegangen – so beschreibt die Armee jene Geschoße, die mit elektronischer Kriegsführung umgelenkt oder gestört werden. Zuvor hatte die Ukraine über eine russischen Attacke auf Kiew berichtet, bei der die Zahl der Opfer inzwischen gestiegen ist. Ein Mann sei getötet und drei weitere Menschen seien verletzt worden, hieß es. Zuvor waren drei Verletzte gemeldet worden.
Die russische Luftwaffe hatte nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht elf ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Die Einsätze der Luftabwehr liefen über den Grenzregionen Kursk und Belgorod sowie in der südrussischen Region Rostow, wie das Ministerium auf Telegram weiter mitteilte. Zur Gesamtzahl der Drohnen, mit denen die Ukraine angriff, gab es zunächst keine Angaben. Die Regionalbehörden von Rostow erklärten, es habe nach dem Angriff dort keine Berichte über Verletzte gegeben. Drohnentrümmer seien aber auf Verwaltungsgebäude gefallen.