Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine Warnung vor einer Koalition der Union mit der AfD präzisiert. Auf die Frage, wann er dies für denkbar halte, sagt er in einem “Zeit”-Podcast: “Im Oktober zum Beispiel”. Scholz verwies auf die Entwicklung in Österreich, wo die ÖVP nach den gescheiterten Verhandlungen mit SPÖ und Neos, nun an einer Koalition mit der FPÖ bastelt. Die Union betonte immer wieder, dass sie nicht mit der AfD zusammenarbeiten will.
Die derzeitigen Regierungsparteien SPD und Grüne werfen der Union allerdings einen Vertrauensverlust vor, nachdem sie am Mittwoch im deutschen Bundestag erstmals bei einer Abstimmung eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD in Kauf genommen hatte und dies auch bei einem Votum am Freitag tun will. “Alle haben gesagt, sie würden nicht mit der FPÖ koalieren. Und dann kommt jetzt eben doch möglicherweise eine Koalition mit denen und sogar ein FPÖ-Kanzler”, sagte Scholz. Er spricht von möglichen “Pro-forma-Gesprächen” der Union mit anderen Parteien nach der Wahl.