Experten warnen vor einer Eskalation mit der NATO.
Russland sende Signale, sich auf einen möglichen Krieg mit der NATO vorzubereiten – das sagen Experten nach neuen Äußerungen eines ranghohen Kreml-Vertreters. Laut einer Analyse des US-amerikanischen „Institute for the Study of War“ (ISW) plant Russland, sich aus weiteren internationalen Rüstungskontrollverträgen zurückzuziehen.
Im Fokus steht das Ende des einseitigen Moratoriums zur Stationierung landgestützter Mittelstreckenraketen, wie Russlands Vize-Außenminister Sergei Rjabkow laut „Daily Star“ sagte. Diese Raketen waren durch den INF-Vertrag („Intermediate-Range Nuclear Forces Treaty“) von 1988 verboten worden, der von den USA und der Sowjetunion unterzeichnet wurde. Die USA stiegen 2019 aus dem Abkommen aus, nachdem sie Russland vorgeworfen hatten, das Verbot mit der SSC-8-Rakete zu verletzen. Moskau erklärte den Vertrag daraufhin für „offiziell tot“.
Breitere militärische Konfrontation
Das ISW widerspricht russischen Angaben, man habe sich seither zurückgehalten. Vielmehr gehe es dem Kreml darum, sich als friedlichen Akteur darzustellen, während man zugleich den Westen als Bedrohung inszeniert. Der Ukraine-Krieg könne dabei als Vorwand dienen, um sich auch aus weiteren Abrüstungsabkommen zu lösen und sich auf eine breitere militärische Konfrontation mit dem Westen vorzubereiten, so das britische Portal.
Deutschlands Generalinspekteur Carsten Breuer warnte kürzlich, Russland produziere jährlich Hunderte Panzer, von denen viele nicht für den Ukraine-Krieg bestimmt seien, sondern für Lager und neue Strukturen an der NATO-Grenze – besonders mit Blick auf das Baltikum.
Expertin warnt: „Russland ist längst im Krieg mit uns!“
Die britische Sicherheitsexpertin Fiona Hill geht sogar weiter: Ihrer Ansicht nach befindet sich Großbritannien bereits im Krieg mit Russland – durch Cyberangriffe, Sabotageakte und Attentate wie in Salisbury 2018. Sie warnt, dass sich das Vereinigte Königreich nicht mehr uneingeschränkt auf den militärischen Schutz der USA verlassen könne.