Material vor und nach Training bzw. Wettkampf bei FIS aufbewahrt
Im Skisprung-Skandal um manipulierte Anzüge der Sportler hat der Weltverband (FIS) neue Regeln für die verbleibenden Weltcup-Wettkämpfe festgelegt. Ab sofort dürfen die Athleten bis zum Ende der Saison nur noch mit einem Sprunganzug antreten. Dabei muss es sich um einen Anzug handeln, der in diesem Winter bereits mit einem Identifikations-Chip ausgestattet wurde. Ein zweiter Anzug kann als Backup zur Verfügung stehen, falls der erste kaputtgeht.
Jeder ausgewählte Anzug soll vor dem (heutigen) Weltcup am Holmenkollen in Oslo zusammen mit den Sportlern kontrolliert werden. Die Sprunganzüge werden nach dem Wettkampf von Offiziellen der FIS eingesammelt. Rund 30 Minuten vor dem nächsten Training oder Wettbewerb sollen sie erneut ausgegeben werden. Die Änderungen gelten auch für die Nordische Kombination.
Bei den am vergangenen Sonntag beendeten Weltmeisterschaften in Trondheim hatten manipulierte Anzüge norwegischer Skispringer für große Aufmerksamkeit gesorgt. Der WM-Gastgeber hatte bei Anzügen eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität nach dem Absprung sorgen soll. Beim Fliegen in der Luft sollen die Springer von der zusätzlichen Stabilität profitiert haben. Unter anderem die Top-Athleten Marius Lindvik und Johann André Forfang wurden von der FIS daraufhin suspendiert.
Renndirektoren erwarten volle Unterstützung durch Teams
“Diese Maßnahmen sichern, dass unsere Materialkontrollen effizienter sind und die Kontrollore mehr Zeit für ihre Tests haben”, erklärten Sandro Pertile und Lasse Ottesen, die Renndirektoren für Skispringen und Nordische Kombination, unisono. Damit sei auch bewiesen, wie ernst die FIS diese Angelegenheit nehme. “Wir erwarten von den Teams volle Unterstützung, sodass es bis zum Ende der Saison faire Konkurrenzen geben kann.”