Mehrere Städte wollen Austragungsort für den ESC 2026 in Österreich werden – Wien gilt als Favorit und wirbt mit „mehr Betten, mehr Freiflächen für Events“.
Der Song-Contest-Gewinner JJ war nach seinem Triumph in Basel noch nicht einmal gelandet, da haben sich am Sonntag bereits erste Städte als möglicher Austragungsort für die Ausgabe 2026 in Österreich in Stellung gebracht – darunter auch Wien. Die Hauptstadt war bereits 2015 Gastgeberin für das Megaevent. Und Spuren davon finden sich immer noch in der Metropole. Sichtbarstes Erbe sind die zahlreichen Ampelpärchen.
Gekühlte Stadthalle für Austragung
Als Austragungsort diente vor zehn Jahren die Wiener Stadthalle, die extra dafür klimatisiert wurde, als größte Eventlocation des Landes. Wenn Wien den ESC wieder austragen soll, dann wird wohl auch die Stadthalle der Ort der Veranstaltung. Die neue Eventhalle in St. Marx kommt als Location für kommendes Jahr allerdings nicht infrage, ist die Fertigstellung doch erst für 2030 geplant.
Die Wiener Stadthalle sieht sich selbst als idealen Austragungsort: „Wir sind selbstverständlich bereit, den Eurovision Song Contest 2026 auf höchstem technischen Niveau auszurichten.“ Geplante Konzerte wie etwa von Kelly-Family-Star Michael Patrick Kelly müssten aber verschoben werden.
Mehr Betten für ESC-Fans
Auch in Sachen Tourismuskapazitäten hat Wien aufgerüstet. Laut Wiener Wirtschaftskammer stehen heute zusätzliche 18.000 Betten und damit etwa ein Viertel mehr als 2015 zur Verfügung. Kammerpräsident Walter Ruck meinte, dass allein die Buchungslage von vor zehn Jahren heute einen zusätzlichen Umsatz für die Hotellerie bedeuten würde. Im Jahr 2015 habe der ESC in Wien eine wirtschaftliche Wertschöpfung von rund 40 Millionen Euro generiert und 20.000 Besucher angelockt. Allein der Werbewert, der durch die immensen Zuschauerzahlen weltweit lukriert werde, „geht in die dreistelligen Millionenbeträge“.
Mehr Public Viewing – auf Donauinsel oder im Stadion?
Im ORF betonte Ruck, dass er Wien für den ESC noch attraktiver gestalten möchte – und meint damit mehr Angebot im Bereich Public Viewings und Begleitveranstaltungen. Die große Area am Wiener Rathausplatz wird es wohl wieder geben – aber es gibt noch weitere Locations: „Da ist aber auch das Praterstadion und vielleicht andere Freiflächen. Oder auch die Donauinsel oder Schönbrunn. Also ich glaube, dass unsere Fantasie keine Grenzen gesetzt und wichtig ist nur, dass man die Potenziale ausschöpft“, erklärt Ruck.