Der Drei-Schluchten-Damm in China ist nicht nur ein gigantisches Energieprojekt – er verändert messbar die Eigenschaften unseres Planeten. Laut NASA wirkt sich die gigantische Wassermasse sogar auf die Erdrotation aus.
Mit einer Höhe von 175 Metern und einer Speicherkapazität von 22 Milliarden Kubikmetern gilt der Drei-Schluchten-Damm als größte Wasserkraftanlage der Welt. Der Bau am Yangtse-Fluss, westlich von Wuhan, versorgt Millionen Haushalte mit Strom – und hat gleichzeitig weitreichende ökologische und gesellschaftliche Folgen.
13 Städte und 140 Gemeinden mussten für das Projekt weichen, mehr als 31 Millionen Menschen wurden umgesiedelt. Die Kosten beliefen sich auf über 200 Milliarden Yuan (rund 32 Milliarden US-Dollar).
Dennoch ist das Bauwerk für China ein zentrales Projekt der Energieversorgung. Bei voller Auslastung erzeugt die Anlage täglich rund 0,54 Terawattstunden Strom – genug, um 5,4 Millionen Haushalte einen Monat lang zu versorgen.
Damm macht Tage länger
Auch aus wissenschaftlicher Sicht ist der Damm bemerkenswert: Der Geophysiker Dr. Benjamin Fong Chao von der NASA erklärt, dass die enorme Wassermasse Auswirkungen auf die Erdrotation hat. Wird das Reservoir vollständig gefüllt, verlängert sich die Tageslänge – wenn auch nur minimal – um rund 0,06 Mikrosekunden.
Der Drei-Schluchten-Damm ist damit nicht nur ein technisches Megaprojekt, sondern auch ein Beispiel dafür, wie stark menschliche Eingriffe die Dynamik des Planeten beeinflussen können.