Im Folgenden verraten wir, was es bedeutet, wenn ein Justizsprecher zugibt: „Es kommt immer wieder zu Evaluierungsmaßnahmen. Wenn es hier Verfehlungen gibt, können auch Pönalstrafen verhängt werden.“
Wien. Aus Insider-Quellen zugetragen wurde oe24 ein Vorfall mit Folgen, der sich an einer der Sicherheitsschleusen, die an den Zugängen zum Landesgericht Wien installiert sind und von einem privaten Sicherheitsunternehmen geregelt werden, abgespielt hat. Und die offenbar mit dazu geführt haben, dass die Kontrollen am Grauen Haus derzeit besonders penibel durchgeführt werden.
So werden unter anderem sämtliche Gegenstände, die abgenommen werden – betroffen sind nicht nur Zuhörerinnen und Zuhörer, sondern auch Angeklagte, Zeugen, Schöffen und Geschworene -, nun penibel in Listen festgehalten. Das sorgt für erhebliche Verzögerungen und entsprechenden Unmut. An manchen Tagen beginnen einige Verhandlungen mit einer Verzögerung von bis zu 25 Minuten.
Security abgezogen und versetzt
Bisher war mit den Worten „Anordnung von oben“ kein detaillierter Grund für die verschärften Sicherheitsmaßnahmen in Erfahrung zu bringen. oe24 erfuhr indes, dass es offenbar einem Undercover-Cop bei einem Mystery Check – jener oben genannten Evaluierungsmaßnahme – gelungen war, mit einer Handgranate (zum Glück nur einer Attrappe aus Plastik) in seiner Unterhose durch die Sicherheitsschleuse zu kommen – ohne dass es dem diensthabenden Security aufgefallen oder sonst ein Alarm losgegangen wäre.
Konsequenz nach dem Sicherheits-Hoppala: Der Sicherheitsmann, dem der Lapsus passiert ist, darf nicht mehr am Landesgericht seinen Dienst verrichten, sprich: Er wurde von dort abgezogen und woanders hin versetzt. Zweitens wurde sein Arbeitgeber mit einer Pönale (Vertragsstrafe) von mehreren tausend Euro belegt. Und aufgrund der deutlich gestrafften wie erhöhten Sicherheitsmaßnahmen staut es sich mitunter am Eingang.