Russlands Einfluss auf andere ehemalige Sowjetrepubliken hat nach britischer Einschätzung seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nachgelassen. Moskaus traditionelle Position als regionaler Sicherheitsgarant sei auch wegen des fehlenden militärischen Durchbruchs in der Ukraine infrage gestellt, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Wegen der Verletzung der ukrainischen Sicherheit sei die Gefahr durch Russland selbst gestiegen.
Die russische Wirtschaftskrise und das Risiko sekundärer Sanktionen hätten die Sorgen über eine wirtschaftliche Abhängigkeit angeheizt. “Als Reaktion auf diese Entwicklungen haben Staaten in der gesamten ehemaligen Sowjetunion ihre Bemühungen intensiviert, ihre wirtschaftlichen, politischen und sicherheitspolitischen Beziehungen zu diversifizieren, um ihre Abhängigkeit von Russland zu verringern”, hieß es in London weiter. Russland habe weiterhin das wichtige außenpolitische Ziel, seinen Einfluss in den Nachbarländern zu erhalten und behalte deshalb sowohl offen als auch verdeckt eine bedeutende Präsenz in der Region bei. Doch die Fähigkeit des Kremls, seine Ziele zu erreichen, sei in den vergangenen zwei Jahren mit ziemlicher Sicherheit zurückgegangen.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor zwei Jahren täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.