Nach dem Tod von Papst Franziskus steht der Vatikan vor der wohl geheimsten Wahl der Welt: dem Konklave.
120 Kardinäle versammeln sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, um einen neuen Papst zu wählen. Der Begriff Konklave stammt aus dem Lateinischen „cum clave“ (übersetzt „mit Schlüssel“) – die Wahl findet traditionell abgeschirmt und unter strengsten Regeln statt.
Tatsächlich ist das Verfahren noch geheimer als oft dargestellt – Medienkontakt während der Wahl würde sogar zur Exkommunikation führen. Auch Absprachen unter Kardinälen sind verboten. Nach dem offiziellen Tod des Papstes, der vom Camerlengo im Beisein weniger vatikanischer Vertreter erklärt wird, folgt eine neuntägige Trauerzeit. In dieser liegt der Leichnam in St. Peter aufgebahrt.
Frühestens 15 Tage nach dem Tod beginnt das Konklave. Die wahlberechtigten Kardinäle (unter 80 Jahre alt) wohnen in dieser Zeit in der vatikanischen Gästeunterkunft Casa Santa Marta. Von dort gehen sie täglich zur Sixtinischen Kapelle, wo die Abstimmungen stattfinden. Jeglicher Kontakt zur Außenwelt – ob TV, Internet oder Zeitung – ist verboten.
Mehrere Wahlgänge
Das Prozedere sieht mehrere Wahlgänge vor, bis ein Kandidat eine Zweidrittelmehrheit erreicht. Sollte das nicht gelingen, kann am Ende auch eine einfache Mehrheit reichen. Die Dauer ist ungewiss – das längste Konklave der Geschichte dauerte 34 Monate (1268–1271), moderne hingegen meist nur wenige Tage. Die berühmten Rauchzeichen – schwarzer oder weißer Rauch – sind zwar Tradition, aber nicht verbindlich vorgeschrieben.
Auch wenn theoretisch jeder Katholik gewählt werden könnte, ist es fast sicher, dass einer der Kardinäle Papst wird. Die Auswahl ist international breit gefächert – wer sich am Ende durchsetzt, bleibt bis zur Entscheidung geheim.