Forscher haben herausgefunden, dass etwas mehr als sechs Stunden Schlaf pro Nacht ausreichen, um unsere körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten.
Bisher wurde geglaubt, sieben bis acht Stunden wären optimal für die Gesundheit, sechs Stunden zu wenig. Eine neue Studie von Schlafmedizinern zeigt, die optimale Schlafdauer liegt bei 6,7 Stunden pro Nacht. Eine weitere Studie, von Psychologen und Hirnforschern verfasst, kommt zum Ergebnis, am besten seien 6,8 Stunden pro Nacht.
Außerdem: Die bisherige Annahme, dass Schlafmangel Herzinfarkte, psychische Probleme und Alzheimer begünstigt, könnte übertrieben sein.
7.000 Personen teilten ihre Schlafdaten
Ein Grund für die veränderte Meinung ist, dass sich Studien bisher meist auf Freiwillige stützten, die Fragebögen über ihre Schlafgewohnheiten ausfüllten. Doch Selbstauskünfte sind laut den Wissenschaftlern nicht ausreichend zuverlässig.
Deshalb verwenden sie nun Daten von Aktivitäts-Trackern, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden. Und die bringen wesentlich genauere Ergebnisse hervor, weil sie präzise und digital aufzeichnen.
In einer Studie des Vanderbilt University Medical Centre in Nashville, Tennessee (USA), teilten fast 7000 Personen ihre Tracker-Daten und wurden über fünf Jahre hinweg medizinisch beobachtet.
Ergebnis: Die durchschnittliche Schlafdauer lag bei den überprüften Personen 6,7 Stunden pro Nacht, die meisten der Studienteilnehmer waren vollkommen gesund.
Weniger Bluthochdruck und Depressionen
Das geringste Risiko für Bluthochdruck, Depressionen und Angstzustände bestand bei Personen, die knapp unter sieben Stunden Schlaf pro Nacht bekamen, hieß es in der Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift „Nature Medicine“.
Als Empfehlung soll aber ein Zeitraum dienen. Denn 6,7 Stunden genau einzuhalten, ist im Alltag für viele schwierig. Eine Schlafdauer von sechs bis acht Stunden sei laut Forschern völlig ausreichend.
Der Körper sorgt selbst für ausreichend Schlaf
Eine Studie der Universität Oslo (Norwegen) befasste sich ebenfalls mit dem Thema und kam zu einem ähnlichen Wert: 6,8 Stunden Schlaf waren mit den insgesamt günstigsten Ergebnissen der Gehirngesundheit verbunden.
Die norwegischen Forscher analysierten 51 295 Magnetresonanzbilder des Gehirns von 47 039 Teilnehmern und setzten sie ins Verhältnis zur angegebenen Schlafdauer.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist: Unser Körper sorgt in der Regel selbst dafür, dass wir genug Schlaf bekommen, es sei denn, er wird durch Störungen daran gehindert, zum Beispiel, wenn das Baby nachts aufwacht und schreit.