Schauspielerin setzt sich kritisch mit dem heutigen Frauenbild auseinander.
Schauspielerin Iris Berben äußert sie sich kritisch über die gesellschaftliche Entwicklung des Frauenbildes über die Jahrzehnte. „Ich frage mich schon: Wofür ist unsere Generation eigentlich auf die Straße gegangen? Was wollten wir einfordern? Ein selbstbestimmtes Frauenbild, in eigener Verantwortung“, sagt Berben dem stern. Heute nehme sie hingegen einen „Herdentrieb“ wahr, in dem Individualität oft sanktioniert werde.
Iris Berben ließ Kleidung mitgehen
„Hirn statt Hintern trainieren“
Die 74-Jährige spricht von einem Rückschritt: „Ich finde, heute liegt der Fokus extrem auf Perfektion, auf einer vordergründigen Perfektion. Dabei wünscht sich kein wirklich wachsender Mensch Perfektion.“ Berben appelliert auch, neben dem perfektionistischen Anspruch an das Optische die Bildung nicht außer Acht zu lassen: „Es ist nicht schlecht, wenn man sich auch um das Innere seines Kopfes kümmert und das Hirn trainiert, nicht nur den Hintern.“Auch mit vermeintlich wohlmeinenden Kommentaren geht sie ins Gericht – etwa dem Satz: „Für Ihr Alter sehen Sie aber noch gut aus.“ Für sie ein scheinbar harmloser Satz, der jedoch viel über strukturelle Altersdiskriminierung und ein reduzierendes Frauenbild verrät: „Ich glaube, das ist positiv gemeint, aber da steckt eine Struktur dahinter – eine, die wir durchbrechen müssen.“