Es gibt eine überraschende Wende im Prozess der beiden Ex-Partner. Angeblich sollen die Aussagen der deutschen TV-Moderatorin nicht der Wahrheit entsprechen.
Vor einem Jahr trennte sich das ehemalige Dschungelcamp-Paar Marc Terenzi und Verena Kerth endgültig – nach einer langjährigen, immer wieder aufflammenden Beziehung voller Streit, Tränen und öffentlicher Skandale. Nun trafen sich die beiden unter gänzlich anderen Umständen wieder: Im Saal 127 des Hamburger Amtsgerichts St. Georg – er als Angeklagter, sie als Hauptzeugin.
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Der Vorwurf: Körperverletzung unter Alkoholeinfluss
Der Vorwurf gegen Terenzi wiegt schwer: vorsätzliche Körperverletzung. Laut Anklage soll der Sänger am 22. August 2023 im Hotel „The George“ unter Alkoholeinfluss gewalttätig geworden sein. Kerth behauptet, er habe sie durchs Zimmer gezerrt, verletzt, ihr einen Fingernagel abgerissen – nach einer durchzechten Nacht auf der Reeperbahn mit gemeinsamen Freunden. Terenzi streitet alles ab. Das Gericht will nun klären, was in jener Nacht wirklich geschah.
Ein öffentlicher Prozess mit privaten Abgründen
Laut Bild betrat Verena Kerth um 9.27 Uhr den Gerichtssaal und wirkte gefasst – schwarze Hose, weißes Hemd, an ihrer Seite eine Zeugenbetreuerin. Doch gegen 9.45 Uhr brach sie plötzlich in Tränen aus. Die Richterin unterbrach die Verhandlung für fünf Minuten. Dann sagte Kerth sehr widersprüchlich aus. Auf der einen Seite schilderte sie die Nacht als beängstigend und eskalierend. „Marc war wie ein Irrer“, sagte sie. Er sei eifersüchtig gewesen, habe das Hotelzimmer verwüstet, gedroht, sie vom Balkon zu stoßen.
„Er hat mich nicht geschlagen.“
Eine Aussage, die überrascht – und Fragen aufwirft. Schließlich hatten sich beide Seiten in der Vergangenheit wiederholt gegenseitig der Gewalt beschuldigt. Terenzi betonte vor Gericht: „Ich habe ihr nie wehgetan. Sie ist größer als ich. Wie soll das gegangen sein?“ Er bezeichnet die Beziehung als „toxisch“, geprägt von Eifersucht, Alkohol – und gegenseitiger Gewalt.
Zeuge packt aus – und gesteht Lüge
Dann kam es zur überraschenden Wende im Prozess: Steve S. (37), DJ und Influencer, war in der Nacht des Vorfalls mit dem Paar unterwegs. Im Zeugenstand gab er zu, bei der Polizei falsche Angaben gemacht zu haben – auf Wunsch von Verena Kerth. „Wir haben uns damals abgesprochen“, so S. vor Gericht. „Marc war kein Täter, sondern ein Opfer. Sie hat ihn nicht gehen lassen, hat ihn geschlagen. Er ist kein aggressiver Typ.“
Kerth selbst räumte schließlich ein: „Ich habe mich gewehrt und auch um mich geschlagen.“ Der Fall zeigt einmal mehr, wie kompliziert und vielschichtig Konflikte in toxischen Beziehungen sein können – vor allem dann, wenn sie unter dem Druck der Öffentlichkeit eskalieren.
Gericht prüft Vorwürfe
Das Gericht muss nun klären, was in jener Nacht tatsächlich geschah – und wer Opfer, wer Täter war. Klar ist: Es geht längst nicht mehr nur um einen Streit im Hotelzimmer. Sondern um die Frage, wie viel Wahrheit in einem Leben steckt, das zum Teil im grellen Licht der Öffentlichkeit stattfindet – und wie schwer sie manchmal zu erkennen ist.