Im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas soll eine zweite Gruppe von im Gazastreifen gefangengehaltenen israelischen Geiseln am kommenden Samstag freigelassen werden.
“Die Freilassung der zweiten Gruppe israelischer Gefangener (Geiseln) wird am nächsten Samstagabend stattfinden”, sagte ein Vertreter der Hamas, der anonym bleiben wollte, am Sonntag in Kairo. Zuvor hatte die islamistische Palästinenserorganisation drei israelische Frauen freigelassen.
Im Gazastreifen werden nun noch 94 aus Israel Verschleppte festgehalten. In den kommenden sechs Wochen, der ersten Phase des Deals, sollen noch 30 weitere Geiseln freigelassen werden. Darunter soll sich laut Diplomatenkreisen auch der 39-jährige österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham befinden. In einer Woche sollen zunächst weitere vier Entführte freikommen. Im Gegenzug war vereinbart worden, dass Israel für die insgesamt 33 Geiseln 1.904 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlässt.
Bekennung zur Waffenruhe
Die islamistische Hamas bekennt sich zudem nach eigenen Angaben zur Einhaltung der Waffenruhe mit Israel. Sprecher Abu Obaida sagte in einer TV-Ansprache, die Vermittler müssten Israel zwingen, das Gleiche zu tun. “Wir sind bestrebt, alle Bedingungen und Phasen des Abkommens zum Erfolg zu führen, um das Blut unseres Volkes zu verschonen”, sagte Obaida weiter.
“historischen Widerstand”
Die Menschen in Gaza hätten in den vergangenen Monaten “historischen Widerstand” geleistet. Er werde in die Geschichte des palästinensischen Volkes eingehen, so Obaida. Die Opfer und das vergossene Blut der Menschen seien nicht vergebens gewesen.
Israels Militärsprecher Daniel Hagari wiederum erklärte, Israel werde keine Abweichungen von den Vereinbarungen der zunächst auf sechs Wochen angelegten Waffenruhe dulden. Im Anschluss soll eine zweite und dritte Phase der Waffenruhe folgen – vorausgesetzt Israel und Hamas können sich in noch ausstehenden Verhandlungen auf weitere Schritte einigen.