Zehn Jahre nach dem Absturz einer in Barcelona gestarteten Germanwings-Maschine auf dem Weg nach Düsseldorf wird am Montag in mehreren Ländern an die Opfer erinnert.
150 Menschen 18 verschiedener Nationalitäten starben am 24. März 2015 bei dem Absturz in den französischen Alpen. Laut Ermittlern führte der psychisch kranke Co-Pilot den Absturz in suizidaler Absicht bewusst herbei. Die Einsatzkräfte erinnerten sich am Montag an die Stunden nach dem Unglück.
“Als ich erfuhr, dass es sich um einen Airbus A320 handelt, war das der Beginn eines Albtraums”, erklärte der damalige Bürgermeister der Gemeinde Prads-Haute-Bléone, Bernard Bartolini, dem Sender Alpes 1. Die Bevölkerung hätte nach dem Unglück “ihr Herz und ihre Türen für die Familien weit geöffnet”, sagte Bartolini über die Hilfsbereitschaft. Die Maschine war damals im Gebirge im Ortsgebiet des Bergdorfs zerschellt. Dort ist eine Gedenkfeier für die engsten Hinterbliebenen geplant. Die Germanwings-Konzernmutter Lufthansa lädt die Angehörigen jedes Jahr dorthin ein.
Schwierige Suche nach Wrackteilen
Auch Sandra Cortini-Connors, die im Krisenzentrum des Departements Alpes-de-Haute-Provence als Beamtin im Einsatz gestanden war, blickte zurück: “Ich erinnere mich an eine Familie, die anrief, um ein freies Zimmer in ihrem kleinen Haus anzubieten, obwohl sie nur sehr wenig Platz hatte.” Menschen hätten ihre Dolmetscherdienste angeboten, um die Kommunikation zwischen den Behörden und den Familien der Opfer 18 verschiedener Nationalitäten zu erleichtern.
Gegenüber dem Sender France Info äußerte sich erstmals auch der Pilot des Kampfjets, der zur Suche nach dem vom Radar verschwundenen Airbus aufgestiegen war. “Was ich sah, war überhaupt nicht das, was ich gesucht hatte. Das Wrack des Flugzeugs gab es nicht wirklich, denn es war in den Hügel gekracht”, sagte er zum Ausmaß der Zerstörung. Dass es bei dem guten Wetter zu dem Unglück kommen konnte, sei für ihn zunächst unverständlich gewesen.
Gedenkfeiern in Deutschland, Frankreich und Spanien
In Deutschland finden die größten Gedenkveranstaltungen in Haltern am See am Nordrand des Ruhrgebiets statt. Eine ganze Schulklasse aus der Kleinstadt hatte sich damals in dem Airbus befunden. Am dortigen Gymnasium werden Schüler und Lehrer weiße Rosen für die 16 toten Schülerinnen und Schüler sowie ihre beiden Lehrerinnen niederlegen. Um 10.41 Uhr, dem Zeitpunkt des Absturzes, sollen in der gesamten Stadt die Kirchenglocken läuten. Auf dem städtischen Friedhof, wo ein symbolisches Klassenzimmer an die Gruppe erinnert und einige der Schülerinnen und Schüler begraben liegen, werden Kränze niedergelegt. Am Abend ist ein Gedenkgottesdienst geplant. Auch an den Flughäfen in Düsseldorf und Barcelona sind Gedenkfeiern geplant.