Der 53 Jahre alte Geschäftsführer eines Gartenpflanzenanbieters hatte auf dem umzäunten Gelände heimlich einen großen Weihnachtsbaum aufgestellt und Geschenke darunter gelegt.
Hamburg. Weil er in einer Nacht- und Nebelaktion einen Christbaum auf dem Gelände einer Hamburger Kindertagesstätte aufgestellt hatte, ist ein Gärtner wegen Hausfriedensbruchs verurteilt worden. Er muss zudem eine Strafe von 3.000 Euro zahlen, wie eine Richterin des Amtsgerichtes in ihrem Urteil sagte. “Die Rechtslage ist relativ simpel. Es gab ein Tor. Es ist nicht gewünscht, dass einfach jeder dieses Gelände betritt. Und das ist zu akzeptieren.”
Der 53 Jahre alte Geschäftsführer eines Gartenpflanzenanbieters hatte 2023 in einer Dezembernacht auf dem umzäunten Gelände im Stadtteil Lokstedt heimlich einen großen Weihnachtsbaum aufgestellt und Geschenke darunter gelegt. Die Kindertagesstättenbetreiber stellten Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs.
Team und Kinder hatten zuvor gegen Baum entschieden
Zuvor hatte sie den Eltern bereits erklärt, dass sich das Team mit den Kindern im Sinne der Religionsfreiheit gegen einen Weihnachtsbaum entschieden habe. Dabei sollte es darum gehen, kein Kind und seinen Glauben auszuschließen. Weihnachtliche Dekoration rund um die Festtage – wie Adventkalender, Kränze und Wichtel – gab es in dem Kindergarten dennoch, wie der Vorstand betonte. Mehrere Medien hatten darüber berichtet. Der Grund für die Entscheidung sei dem Angeklagten bekannt gewesen, sagte die Richterin.
Unverständnis, dass er wegen guter Tat vor Gericht steht
Das Urteil des Amtsgerichtes ist noch nicht rechtskräftig. “Wir werden über Rechtsmittel nachdenken”, sagte der Anwalt des 53-Jährigen. Er kritisierte, dass eine solche gute Tat vor Gericht lande. Der Angeklagte kam in Gärtnerkleidung zum Gerichtstermin, begleitet wurde er von Menschen, die Shirts mit der Aufschrift “Kein Baum ist illegal” trugen. Vor dem Gericht hielt sich ein Mensch im Tannenbaumkostüm auf.